Eine bunte, abwechslungsreiche Sammlung vieler unterschiedlicher Geschichten zum Thema Wasser mit vielfältigen, originellen Figuren
Der kleine Fuchs liest vor. Diesmal hat er ganz viele unterschiedliche Geschichten zum Thema Wasser im Gepäck: Eine Familie macht Urlaub in einem U-Boot, eine Wasserelfe befreit einen Prinzen vor einem Drachen, eine Schildkröte, eine Krabbe und zwei Schwertfischbrüder liefern sich ein Wettrennen, ein Piratenmädchen und ein Meerjunge tauchen in einem Schiffswrack, ein Junge lernt bei einem ganz besonderen Schwimmlehrer das Schwimmen, Inspektor Igelfisch klärt einen mysteriösen Perlendiebstahl auf und Finn beweist seinem skeptischem Bruder Timo im Schwimmbad, was in ihm steckt. Das Buch enthält völlig unterschiedliche, abwechslungsreiche Geschichten, bei denen Wasser eine große Rolle spielt. Autorin Kathrin Lena Orso schreibt in klaren, einfachen und gut verständlichen Sätzen mit viel wörtlicher Rede. Nina Keller liefert zur Handlung passende hübsche, bunte und detaillierte Bilder. Die Seiten sind optisch sehr ansprechend gestaltet und regen zum genauen Betrachten an. Das Buch ist handlich, etwas größer als DIN A 5-Format.Zum Vorlesen eignen sich die Geschichten für Kinder ab fünf, Zweitklässler ab sieben, acht Jahren können die Texte sicher eigenständig lesen. Die Schrift ist ein wenig größer gedruckt als Standard, die Länge der Geschichten ist recht übersichtlich (sechs bis acht nicht durchgängig beschriebene Seiten).Dass die Hauptfiguren so unterschiedlich sind, hat meinem Mitleser und mir sehr gefallen. Hier findet sicher jedes Kind eine Lieblingsfigur, mit der es sich besonders gut identifizieren kann. Auswahl gibt es wirklich genug: ein neugieriger, aufgeweckter Junge, ein schlaues Mädchen, eine abenteuerlustige Wasserelfe, eine gutmütige Schildkröte, einen Meerjungen oder ein wagemutiges Piratenmädchen. Die Figurentruppe bietet sehr viel Abwechslung. Die Charaktere entsprechen oft nicht den gängigen Vorstellungen, denn Meerjungen und ein Piratenmädchen oder ein Junge, der lila mag, sind in anderen Büchern doch eher selten anzutreffen.Alle Geschichten sind nett zu lesen, spannend und unterhaltsam, meistens warten sie mit einem überraschendem Ende auf und haben eine Lehre, eine Moral. Toleranz anderen gegenüber ist ein wiederkehrendes Thema. Grundsätzlich ist es natürlich prima, wenn Kinder aus Geschichten etwas lernen. Mitunter finde ich die Moral der Geschichte hier aber zu "offensiv" formuliert. Kinder sind durchaus in der Lage den Sinn einer Geschichte zu erfassen, ohne dass er ihnen so direkt offeriert - ja fast "vorgekaut"- wird. Die überdeutlich formulierten Lehren wirken auf mich stellenweise ein wenig unnatürlich. Sätze wie "Mit Freunden zusammen zu sein ist doch viel schöner als gewinnen" finde ich persönlich etwas aufgesetzt und unnötig, wenn das in der Geschichte ohnehin sehr offensichtlich wird, aber das ist sicher Geschmacksache. Dennoch ist "Blubberfisch und flotte Flossen" für mich ein gelungenes, vielfältiges, kurzweiliges Geschichtenbuch mit hübschen Bildern, das ich zum Vorlesen für Kindergartenkinder nur empfehlen kann.