Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in über 100 Filialen
Produktbild: Blutbuch | Kim de l'Horizon
Produktbild: Blutbuch | Kim de l'Horizon

Blutbuch

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022 und dem Schweizer Buchpreis 2022

(114 Bewertungen)15
110 Lesepunkte
eBook epub
10,99 €inkl. Mwst.
Sofort lieferbar (Download)
Empfehlen
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022 und dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung. Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2022.

Die Erzählfigur in >Blutbuch< identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, lebt sie mittlerweile in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.

Dieser Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l'Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. Juli 2022
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
336
Dateigröße
4,53 MB
Autor/Autorin
Kim de l'Horizon
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783832182601

Entdecken Sie mehr

Portrait

Kim de l'Horizon

KIM DE L'HORIZON, geboren 2666 auf Gethen. Vor >Blutbuch< versuchte Kim mit Nachwuchspreisen attention zu erringen - u. a. mit dem Textstreich-Wettbewerb für ungeschriebene Lyrik und dem Damenprozessor. Heute hat Kim genug vom »ICH«, studiert Hexerei bei Starhawk und textet kollektiv im Magazin DELIRIUM. >Blutbuch< wurde 2022 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung sowie dem Deutschen Buchpreis und dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet. Der Roman wird in 17 Sprachen übersetzt und für di

Pressestimmen

»Kim de l'Horizon hat mit Blutbuch etwas eingelöst, das zu den großen Versprechen der Literatur gehört, ein neues Sternbild für alte Muster und erstarrte Positionen. «
Jürgen Ponto-Preis 2022

»Sehr subtil und sehr poetisch wird hier von der fortgeschriebenen Erfahrung der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern erzählt, davon, wie Menschen ineinander wurzeln. «
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

»Ein vielschichtige[r], sprachgewaltige[r] Text [ ], der die Grenzen des Genres [ ] auf fulminante Weise sprengt. Der Strom aus Reflexionen und erzählerischen Passagen, Szenen und Dialogen, Zitaten und Gedichten [ ] spiegelt formal das Ringen darum, die Geschlechterdichotomie zu überwinden und durch eine fluide Identität zu ersetzen. «
Jonas Grethlein, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

»Kim de l Horizon macht das Murmeln von Körpergeschichten zu einem grandiosen Roman. «
Paul Jandl, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

»Man [kann] nur staunen über die literarische Meisterschaft, die de l Horizon entfaltet«.
Florian Eichel, DIE ZEIT

»Das ist ein hochinteressantes Buch«
Christian Streich, ZDF DAS AKTUELLE SPORTSTUDIO

»Kim de l'Horizon ist eine wichtige Stimme für eine neue Art des Schreibens. [ ] Die Nominierungen für den Schweizer und den Deutschen Buchpreis sind hochverdient. «
Nora Zukker, TAGES-ANZEIGER

»In Kim de l'Horizons Blutbuch wird die Sprache so fluide, wie es Körper und Identitäten sind: Es reißt einen mit in seinem Strom. «
Egbert Tholl, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

»Ein gigantisches, extravagantes Werk. «
Julien Burri, LE TEMPS

»Ein sehr gut geschriebenes Buch [ ] auf der absoluten Höhe der Diskurse. «
Ijoma Mangold, DIE ZEIT-PODCAST DIE SOGENANNTE GEGENWART

»Wahnsinn, diese Sprache(n)! Blutbuch vermittelt so drastisch und doch auch sensibel und zärtlich, was es bedeuten kann, wederrein weiblich noch rein männlich zu sein. Aber nicht als politisches Pamphlet, sondern als unerhörte Poesie. «
Stefan Hochgesand, BERLINER ZEITUNG

»Durch die Zuerkennung des Deutschen Buchpreises wurde aus der Schweizer Autorenpersönlichkeit Kim de l Horizon die Figur der Stunde: die Avantgarde des Widerstands gegen vorschnelle Zuschreibung. «
Ronald Pohl, DER STANDARD

»Geschlechterstereotype? Die lässt dieses Debüt einfach komplett hinter sich. [ ] Es ist eine virtuose Reise, auf die man sich begibt, untermalt von Sätzen, mit denen de l Horizon ein eigenes Universum heraufbeschwört und mich nachhaltig begeistert hat. «
Imke Weiter, EMOTION

»Die Wunden, an die Blutbuch rührt, finden in der magischen Praxis dieses literarischen Hexenkessels Ausdruck und Heilung. Man oder mensch , wie es darin konsequent heißt, blickt danach anders auf die Welt. «
Stefan Kister, STUTTGARTER ZEITUNG

»Kim de l'Horizon hat den Buchpreis bekommen und alles daran ist fantastisch. [ ] Kim de l'Horizons Buch ist eben kein ideologisches Pamphlet, es ist eine Geschichte über die Suche nach der Sprache für die eigene Identität, eine Geschichte des Ich-Werdens und -Seins. «
Anna Schneider, DIE WELT

»Es hat etwas Heilsames das Blutbuch zu lesen, denn es erinnert daran, dass Scham die genaueste Kraft der Erinnerung ist. «
Corinne Orlowski, WDR

»Besonders die Annäherung an die Grossmutter, die an Demenz leidet, gehört zum Behutsamsten und Zärtlichsten, was die Literatur der Schweiz zu bieten hat. [ ] Ein bemerkenswert dichter und tiefgründiger Erstling! «
Julian Schütt, ST. GALLER TAGBLATT

»Ein berührendes, literarisch opulentes, äußerst faszinierendes Buch! «
Stephanie Metzger, BAYERISCHER RUNDFUNK

» Blutbuch überrascht und verblüfft mehr als 300 Seiten hindurch stets aufs Neue durch die Wandlungsfähigkeit der Sprache, das Spiel mit Formen und Textflüssen und vor allem durch die kluge und witzige Erzählweise, die am Ende alle scheinbar widersprüchlichen Bausteine zu einem großen, eindrucksvollen Und arrangiert. «
Judith Hoffmann, Ö1 KULTUR AKTUELL

»Es ist ein zartes, nachdenkliches Buch im ersten Teil. Ein klug forschendes Buch im Mittelteil. Und ein fantastisches Buch im letzten! «
Bettina Steiner, DIE PRESSE

»Was für ein literarischer Hochgenuss, Ritt und Hexenwerk! [ ]Dieser Roman sprengt die Rahmen konventioneller Erzählweisen und Sprache. Harte explizite selbstzerstörische fließen in überbordende lyrische Passagen. Ein Text, der Wurzeln treibt und niemanden unberührt lassen wird. Ich war von der ersten Seite begeistert, Jahreshighlight, gar Lebensbuch. «
Daniel Schmelhaus, DIEK_AISERIN

Bewertungen

Durchschnitt
114 Bewertungen
15
114 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
32
4 Sterne
31
3 Sterne
20
2 Sterne
16
1 Stern
15

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon leas_bookdiary am 21.09.2025
Was war das Keine Sterne, weil was war das? Es hat so gut angefangen und dann? Rassistische und homophobe Sprache und trotzdem Buchpreis?Ich bin mit offenem Blick an dieses Buch ran: Genderfluides Erzählen, autofiktionaler Stil, Sprachgrenzen sprengen - let's fucking go, i guess? Und ehrlich: Die ersten Seiten waren sehr stark, fragmentiert, poetisch, eigen. Ich war in diesem Schmerz drinnen, in dieser Suche, in dem Spiel der Identität, dem Körper der Sprache. All das hat mich neugierig gemacht. Aber dann? Ein Absturz, den ich selten so beim Lesen hatte.Die Grundidee ist eigentlich stark. Wir haben hier eine queere, nicht-binäre Erzählerfigur, die sich auf Spurensuche in der eigenen Familiengeschichte begibt, Traumata aufarbeiten will, sich vom Erbe lösen will, aber auch irgendwie daran andocken möchte. Es geht um die Demenz der Großmutter, um Fragen nach Weiblichkeit, Körper, Begehren, Scham, Sprache.Doch anstatt das zu erzählen, was zwischen den Generationen geschieht, wird das Buch zunehmend ein endloser innerer Monolog über das eigene Begehren (inklusive expliziter Beschreibungen, die weder etwas zum Plot beitragen noch irgendwie reflektiert werden). Ich bin nicht prüde. Aber ich bin irgendwann einfach müde geworden von dem, was sich da Seite für Seite entlädt(ACHTUNG, AB HIER SPOILER):1. Sexualisierte Gewalt wird beschrieben, aber nie kritisch eingebettet:Die Erzählerfigur beschreibt mehrfach, wie sie Männer verfolgt, ihnen nachstellt, sie zum Sex nötigt, teilweise in gefährlichen Situationen, in denen Einvernehmlichkeit fragwürdig bleibt. Es wird davon erzählt, wie sie ungeschützten Sex hat, obwohl eine Ansteckung wahrscheinlich ist, ohne dass das moralisch oder narrativ je reflektiert oder hinterfragt wird. Die Schilderungen wirken eher wie ein Tabubruch um des Tabubruchs willen. Es fehlt die Auseinandersetzung mit der eigenen Verantwortung, die in einem autobiografisch gefärbten Text besonders wichtig wäre.2. Die Sprache wird bewusst derb, aber manchmal auch schlicht ekelhaft (ohne Mehrwert):"...dass es sich teuflisch gut anfühlt, durch die Straßen zu gehen und zu spüren, wie das Sperma extrem langsam den Körper wieder verlässt, langsamer als Honig, langsamer als die Tannenzapfenmelasse...". "Wenn ich Käse oder Karotten raffle, raffle ich mich mit."Diese Sätze wollen provozieren, klar. Aber sie driften ins Groteske ab, ohne dass Sprache hier noch Bedeutung stiftet. Es wirkt wie pubertäre Grenzüberwindung statt sprachlicher Subversion.3. Rassistische Stereotype werden reproduziert und nicht hinterfragt:Die Erzählerfigur formuliert sinngemäß, dass "wir Weißen" insgeheim alle "von Arabern hart gefickt werden wollen" und spricht auch vom "Drecksaraber". Das ist nicht nur zutiefst rassistisch, sondern bedient koloniale Fantasien und sexualisierte Exotisierung. Dass diese Aussage unkommentiert bleibt, ist sooo gefährlich.4. Homophobie und Misogynie blitzen in Sätzen auf, die angeblich "subversiv" sein sollen, aber letztlich nur verletzen:Die Mutter der Erzählinstanz wird als ungebildet, konservativ und "faschistisch" dargestellt, weil sie sich mit ihrer Herkunft befasst oder einen Gentest gemacht hat. Dabei wird sie in Dialogen regelrecht abgekanzelt, anstatt dass ein echter Austausch stattfindet. Körperliche Diversität wird thematisiert, aber in Formulierungen, die Ekel hervorrufen sollen. Die Body Positivity, die der Text zu wollen vorgibt, kippt dabei ins Gegenteil.Und währenddessen wird einem suggeriert: Das muss jetzt so sein. Weil politisch und queer. Sorry, aber nein, so funktioniert das nicht.Ja, das Buch experimentiert viel mit Sprache, Struktur, Form. Briefe, Gedichte, Gedankenstrudel, Sprachbilder. Aber irgendwann hatte ich das Gefühl, ich bin nicht in einem Roman, sondern in einem Monolog, der permanent Aufmerksamkeit fordert, ohne irgendwas zurückzugeben. Es ist, als würde jemand auf der Bühne stehen, Spotlight auf sich selbst richten, und rufen: Schaut mich an, ich bin so dekonstruiert, dass es schon wieder Kunst ist. Aber Dekonstruktion ist kein Selbstzweck.Und Kunst darf weh tun, aber sie muss dabei nicht gegen marginalisierte Gruppen treten.Ich war verwirrt und genervt und irgendwann auch wütend. Wütend, weil da so viele kluge, wichtige Ansätze waren, die einfach untergehen in diesem Strudel aus Ego, Überinszenierung und Grenzverletzung. Wütend, weil die queere, literarische Sichtbarkeit, die dieses Buch bekommen hat, so dringend gebraucht wird, aber hier leider durch problematische Bilder beschädigt wird. Wütend, weil da jemand ganz offensichtlich schreiben will, um zu heilen und sich dabei trotzdem wieder auf Kosten anderer inszeniert.Und ganz ehrlich: Ich verstehe nicht, wie dieses Buch den Deutschen Buchpreis gewonnen hat, weil es in Teilen schlicht gefährlich ist. Weil es rassistische Bilder nicht bricht, sondern weiterschreibt. Weil es Übergriffigkeit nicht benennt, sondern in poetischen Nebel packt. Weil es behauptet, für alle zu sprechen, aber eigentlich nur für sich selbst schreit.Fazit: Gibt's nicht. "Blutbuch" ist kein Roman, den ich bewerten kann.
LovelyBooks-BewertungVon Ella_Samsa am 06.08.2025
Das hat den Literaturbetrieb kurz aufgerüttelt!