Ein kleiner Ort. Irgendwo am Nord-Ostsee-Kanal, nicht weit von Hamburg Julia, Ende 30, ist mit ihrem Freund hergezogen.Ein neuer Anfang.Ein Keramikladen, der Geruch von Ton, die Hoffnung auf ein Kind.Und jeden Monat die gleiche Stille.Nebenan: Astrid.Ärztin, Anfang 60. Routiniert, kontrolliert - und plötzlich diese Drohbriefe, die sie niemandem zeigt. Sie bemüht sich sehr um eine alte Freundschaft zu ihrer Nachbarin, einer ehemals besten Freundin, die nach langer Zeit wieder in den Ort zurück gekehrt ist und ein großes Geheimnis mit sich trägt.Zudem wird Astrids Tante älter, vergisst vieles. Manchmal steht Astrid plötzlich bei Julia im Laden, selbst verloren zwischen all dem Porzellan.Dann verschwindet eine Familie. Einfach so.Niemand sagt etwas.Aber alle wissen etwas."Nebenan" ist ein stilles Buch.Es beobachtet. Lauscht. Fängt dieses langsame Verblassen kleiner Orte ein - wo Häuser leer stehen und die Gespräche immer kürzer werden.Wo man spürt, dass etwas endet, ohne dass jemand es ausspricht. Wo trotzdem immer noch ein kleiner Funken Hoffnung wohnt. Melancholisch. Zart. Unaufgeregt, aber spannend bis zum Schluß.Ein Roman über Sehnsucht, Nähe und das, was bleibt, wenn alles andere langsam verschwindet.Ich mochte diese Ruhe sehr.Den Ton, die Atmosphäre.Leise, aber eindringlich.