Berlin mal anders ¿ lesenswert
Caroline Königsforst. ohne Abi, ohne Ausbildung, aber schwer
verliebt - in Dr. Jens Wächter. So folgt sie ihm blind nach Berlin, wo er als
Arzt an der Charité seine Karriere forciert. Doch nach sieben gemeinsamen
Jahren ist Jens plötzlich weg. Caro findet nur noch eine - ihre ehemals
gemeinsame - leere Wohnung vor. Einzig sieben Umzugskartons mit ihren wenigen
Habseligkeiten sind noch da. Der Mietvertrag ist gekündigt, Caro muss sehen wo
sie bleibt. Damit beginnt für sie ein rasanter neuer Lebensabschnitt...Trotz Carolines Verlustes bleibt sie noch lange naiv und ist
handlungsunfähig. Sie reagiert auf neue Situationen unkontrolliert, wie
fremdgesteuert und gerät dadurch immer mehr ins Chaos. Ich fand das Buch sehr
unterhaltsam. Auch wenn der Erzählstil und die Handlung schon etwas anders war.
Man muss sich darauf einlassen. So kam beim Ich-Erzählstil sehr gut Carolines
Naivität zum Ausdruck. Auf der anderen Seite habe ich mich immer gefragt, was ist
damals wirklich in Bergisch Gladbach passiert. Warum weigert sie sich so vehement
verschlossene Türen zu öffnen? Es gibt viele Fragen, die den Leser zu
weiterlesen anregen. Denn spannend fand ich das Buch schon. Sehr gelungen und
zutreffend sind die Beschreibungen zu den Szene-Vierteln im Prenzlauer Berg wie
auch die Beschreibungen zu den Berliner Hinterhöfen. Oftmals ist man da nämlich
wirklich überrascht, was in den Hinterhöfen und -häusern alles zum Vorschein
kommt.Von mir gibt es 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.