So hatten sich die Hauptpersonen sicherlich nicht ihre Zeit auf der kleinen Insel Crystal Key vorgestellt: Eigentlich wollte der Jugendliche Reggie nur ein paar Tage seinen Vater Luther besuchen. Eigentlich sollte Manuel den letzten Auftrag für seinen korrupten Boss ausführen. Eigentlich sollte auf dem abgelegen Party Ressort ausgelassene Stimmung herrschen.Eigentlich.. Doch ein überdimensionaler Schlangenhai macht allen einen Strich durch die Rechnung! Und nicht mal an Land ist man sicher, denn der Hai jagt nicht allein...Sommer, Sonne, starke Temperaturen - ich mag es ganz gern, wenn ich die aktuelle Witterung in meinem current read wiederfinde. Also begleitete ich für ein paar heiße Abende das eine oder andere Schicksal der Protagonisten von "Island Red" und machte Urlaub auf einer kleinen Insel Crystal Key. Ich genoss am Anfang eine ausgelassene, feuchtfröhliche Partystimmung, hatte ein offenes Ohr für Reggie, der sich mit den üblichen Problemen eines Teenagers und Scheidungskindes rumschlägt, hatte Mitgefühl für einen übelzugerichteten Berufsschläger und fing an leise mitzubangen, als sich der eine oder andere Anwohner begann sich um Vermisste zu sorgen. Als stille Beobachterin hatte ich meinen Spaß am Aufbau der Story, war Feuer und Flamme, als es begann rund zu gehen und die Gefahr allgegenwärtig war. Autor Matt Serafini hat bereits im starken Prolog dargestellt, dass wir es hier mit kurzweiligen, teils brutalen Horror zu tun haben, der an Filme wie "Piranha" oder "Bait" erinnert - inklusive dem Niveau der genannten Filme. Denn für ein in die Tiefe gehendes Leseerlebnis fehlt hier an der einen oder anderen Stelle die Logik. Machte mir aber gar nichts aus - ich fühlte mich gut unterhalten und hätte so das Buch mit einem kühlen Cocktail in der Hand noch gut verstanden. Vorsicht sei angebracht bei Lesern, die Übernatürlichem nichts abgewinnen können! Hier tauchen Elemente auf, die es nur als überirdisch zu erklären gilt. Das ist anhand des Klappentextes nicht ersichtlich und dürfte nicht jedermanns Geschmack sein. Passte in meinen Augen aber recht gut ins Geschehen und sorgte für eine ständige Steigerung des Overkills und der Unterhaltung auf rund 350 Seiten. Fazit: Ich hatte Dank Serafini und dem Luzifer Verlag ein paar Stunden Lesespaß, die den Alltag hinten an stehen ließen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.