Briefe aus einer vergangenen Zeit
Von einer Unbekannten erhält Cara neben einem Stapel Briefe aus dem Zweiten Weltkrieg auch Unterlagen zum Verkauf einer alten Villa. Kurz darauf ist die fremde Frau verschwunden, und Cara beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei stößt sie nicht nur auf eine große Ungerechtigkeit, sondern auch auf eine tragische Familiengeschichte. Eine verbotene Liebe in Zeiten des Krieges, eine Familie, die durch Schuld, Verrat und Geheimnisse auseinandergerissen wurde.Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin bin ich direkt gut in die Geschichte gestartet. Allerdings muss ich zugeben, dass bei mir keine echte Spannung aufkam. Die Handlung läuft so vor sich her, bis am Ende plötzlich alles recht schnell aufgelöst wird. Viele wichtige Themen der damaligen Zeit werden angerissen, passieren aber gleichzeitig, sodass keiner der Handlungsstränge wirklich in die Tiefe geht. Das ist schade, denn jeder einzelne hätte Potenzial gehabt, intensiv ausgearbeitet zu werden. Dadurch bleiben auch die einzelnen Charaktere blass und es fällt einem schwer sich in sie hineinzuversetzen. Etwas unklar blieb für mich außerdem, welche Teile tatsächlich auf wahren Begebenheiten beruhen und welche frei erfunden sind. Gerade bei historischen Romanen finde ich das immer interessant und hätte mir hier mehr Hinweise oder ein Nachwort gewünscht. Gut gefallen hat mir dagegen, dass die Geschichte kein klassisches Happy End hat. Das macht sie für mich deutlich realistischer und hinterlässt einen nachdenklichen Eindruck.Eine ruhige, teilweise berührende Geschichte über Liebe, Verlust und die Folgen des Krieges. Trotz des gelungenen Settings und angenehmen Schreibstils bleibt das Potenzial leider ungenutzt.