Spannung pur. Fiktionale Verbrechen, gar nicht so weit entfernt von der Realität gepaart mit waren Begebenheiten aus dem Berufsalltag eines
Spannung pur. Fiktionale Verbrechen, gar nicht so weit entfernt von der Realität gepaart mit waren Begebenheiten aus dem Berufsalltag eines Gerichtsmediziners.Inhalt: Fred Abel macht eigentlich nichts weiter als seine Arbeit im gerichtsmedizinischen Institut. Allerdings ahnt er nicht, in was für einen Fall er mit seinen Beauftragungen hineingezogen wird.Alles sollte nichts weiter als eine ganz normale Obduktion sein. Ziel war es, herauszufinden, ob ein Ärztefehler vorliegt oder ob der Mann an den Folgen seiner Verletzungen gestorben ist. - Das Ergebnis hat den Hinterbliebenen der Leiche nicht gefallen und so gerät Fred Abel in die Fänge einer Illegalgen Familienbande, welche in Deutschland das Drogengeschäft an sich reisen will. Sie will den Arzt, der ihrer Meinung nach am Tod ihres Oberhauptes schuld ist, ans Messer liefern. Dazu muss Fred Abel aber ein Obduktionsergebnis abliefern, welches zu ihren Gedanken passt und nicht etwa den Arzt entlastet.Lisa, die Lebensgefährtin von Abel, gerät ins Visier der Bande. Ihr Leben und das des ungeborenen Lebens stehen auf dem Spiel.Fazit: Ein einfaches Cover in Grau mit einem Riss. - Passend zu dem Titel "Zerrissen". Das Graue soll wohl ein Stück Stoff darstellen. Ich assoziiere das jetzt mit dem Boxsack, in dem die erste Leiche gefunden wurde, als der Umfang des kompletten Falles noch nicht so richtig bekannt war. - Fakt ist jedenfalls, dass das Cover sich durchaus deckt mit dem, was in den vorangegangenen Bänden dieser Reihe so auf dem Cover war. Ein Wiedererkennungswert ist durchaus gegeben und sehr angenehm.Schon der Einstieg in die Handlung war so fesselnd, dass mich das Buch gleich hatte. Sofort war zu merken, dass Herr Tsokos durchaus Ahnung hat von dem, was er so schreibt. Er kann hier wirklich zahlreiche mehr als obskure Fälle aus seinem realen Berufsalltag hernehmen und diese dann verwursten. So geschehen bei der Nebenhandlung mit der Frau, welche in ihrem Leichensack von den Toten wieder auferstanden ist. Diesen Fall hat er in einem seiner Sachbücher bereits beschrieben und ich möchte in dem Moment nicht in der Haut des Studenten gesteckt haben, der das erleben musste.Als Aufhänger für den Ärztefehler und seiner Folgen war dieser Fall sehr geeignet. So schnell wurde aus einem unbescholtenen Arzt ein Mann mit dunklen Flecken auf seinem weißen Kittel und er musste um seine Reputation kämpfen. - Dass er dann ein so aussichtsloses Schutzopfer auf den Notop-Tisch bekommt, war dann ein wirklich fieser Kniff vom Autor. So wie sich der Fall dargestellt hat, hatte der Mann absolut keine Überlebenschance. Das war einfach ein Ding der Unmöglichkeit.Der ganze Fall hatte mich von Anfang bis Ende komplett in seinem Bann. Wie sich die einzelnen Handlungsstränge so nach und nach aufeinander zu bewegt haben, hat das Alles noch realer und irgendwie schauerlicher gemacht. - Das Ende hat mich nicht so wirklich zufrieden gestellt. Zu offen war die ganze Szenerie, wie er auf das werdende Leben reagiert, ob das Kind überlebt und was das mit den beiden als Paar macht. Aufgemuntert hat mich hier nur das Versprechen, dass es einen weiteren Band geben wird, wo dann dieser Teil der Handlung hoffentlich irgendwie weiter geht.Ich war gefesselt und habe das Buch in nur zwei Sitzungen durchgelesen. Beim Lesen hatte ich ein farbenfrohes und gnadenloses Kopfkino vor meinem geistigen Auge. Auch das Thema mit der Schwangerschaft und den daraus folgenden Gedankengängen war sehr gut behandelt und glaubhaft in die Handlung eingebaut.In jedem Fall ist sehr gut ersichtlich, dass Herr Tsokos Ahnung hat, wie es in so einem gerichtsmedizinischen Institut abläuft, wer wann welche Fälle zugeteilt bekommt und wie so eine Sektion abläuft. Auch hier gab es einige Szenen, die mich wirklich stark beeindruckt haben.Der Fall an sich ist abgeschlossen, aber was die Reihe und den Protagonisten angeht, kann man das hier wirklich bis ins Unendliche weiterspinnen, und ich hoffe, dass Herr Tsokos mit seinen Büchern so schnell nicht aufhört.Das Taschenbuch war locker aber haltbar geklebt, sodass das Buch durchaus mehrere Lesedurchgängen durchhalten kann. Seitenaufteilung und Schriftgröße sind augenfreundlich und durchaus zum Dauerlesen geeignet, was in diesem Fall auch durchaus nötig war.Ich kann das Buch nur wärmsten Herzens empfehlen. Irgendwie hat man hier einen wirklich unglaublich spannenden Thriller und True Crime in einem Buch. Man merkt, dass der Autor eine Ahnung hat, von dem, was er da schreibt.