"Die Auswanderung des Wilhelm W." erzählt die wahre, packende Geschichte des jungen Wilhelm Winter und einer Schar von 500 Menschen von der Mosel und aus dem Hunsrück, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Not ihrer Heimat den Rücken kehrten. Mit nichts als Hoffnung im Gepäck brachen sie über Amsterdam auf, dem fernen Brasilien entgegen - einem verheißungsvollen, doch gänzlich unbekannten Land. Sie ahnten nicht, dass der Weg dorthin von unbarmherzigen Prüfungen, Krankheit, Tod und verzweifeltem Elend gepflastert sein würde. Schon auf den ersten Etappen entpuppte sich die Reise als Albtraum: Im Ärmelkanal riss ein schweres Schiffsunglück sie nur Haaresbreite in den Abgrund - die Rettung kam im letzten Augenblick, einem Wunder gleich. Doch dies war erst der Anfang. Ein volles Jahr lang strandeten sie im englischen Falmouth, gefangen unter erbärmlichen, entwürdigenden Umständen, während Hoffnung und Lebensmut täglich mit den Gezeiten schwanden. Immer wieder ringt Wilhelm mit der bitteren Frage: War der Aufbruch ein Fehler? Wann immer ein Lichtstrahl am Horizont aufblitzte, wann immer Zuversicht sein junges Herz beflügelte, klopften Kälte, Schmerz und der Tod von Neuem an seine Tür. Dieser historische Roman erzählt, auf der Grundlage sorgfältiger Recherche, von einer der dramatischsten und bewegendsten Auswanderungsgeschichten jener Zeit - von Mut, Verzweiflung, Verlust und dem unbeugsamen Willen, neu zu beginnen. Wilhelm Winter, der später die brasilianische Stadt Bom Princípio gründete, steht im Zentrum dieser Erzählung. Eingewoben in die Kapitel sind kurze Passagen des jungen Syrers Achmed, dessen Umstände der Flucht denen des jungen Wilhelm Winter damals sehr ähneln. Dieser historische Roman bietet nicht nur fesselnde Lektüre, sondern auch eine eindrucksvolle Brücke zu unserer eigenen Geschichte - er macht erlebbar, woher wir kommen, und welches Schicksal unsere Ahnen einst formte.