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Zwischen den Palästen

Roman. Die Kairo-Trilogie I

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Abd al-Gawwad, der übermächtige Herrscher der Familie, ist gefürchtet und geliebt zugleich: Strotzend vor Vitalität und Lebenslust, ist er ein liebenswürdiger Freund und geistreicher Unterhalter, ein Kenner von Kunst und Gesang, und nicht zuletzt ein feinfühliger Liebhaber schöner Frauen. Doch wenn er die Treppe zu seinem Palast hochsteigt, verwandelt er sich zum gnadenlosen Patriarchen, der Ehefrau, Töchter und Söhne an seinen Fäden führt. Als die Wünsche und Hoffnungen jedes Einzelnen an die Oberfläche kommen, verstricken sich die Familienmitglieder immer tiefer im Geflecht ihrer verunsicherten Beziehungen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
12. März 2020
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
688
Dateigröße
3,81 MB
Reihe
Die Kairo-Trilogie
Autor/Autorin
Nagib Machfus
Übersetzung
Doris Kilias
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
arabisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783293305885

Portrait

Nagib Machfus

Nagib Machfus, geboren 1911 in Kairo, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart und gilt als der eigentliche »Vater des ägyptischen Romans«. Sein Lebenswerk umfasst mehr als vierzig Romane, Kurzgeschichten und Novellen. 1988 erhielt er als bisher einziger arabischer Autor den Nobelpreis für Literatur. Nagib Machfus starb 2006 im Alter von 94 Jahren in Kairo.

Pressestimmen

»Ein Genuss, diesen Roman zu lesen. « Sächsische Zeitung

»Nagib Machfus erzählt diese Geschichte realistisch-schlicht: Der Gegenstand lag brach, es bedurfte keiner erzähltechnischen Verrenkungen. Der Roman trifft ins Schwarze. « Badische Zeitung

»Reich die Zusammenhänge der religiös-sozialen Lebensabläufe, tief die einfließende Psychologie, modern der trotzig aufbegehrende innere Monolog, lebendig Licht und Schatten. « Die Presse

»Es ist wohl unnötig zu erwähnen, wie meisterhaft Machfus erzählt, wie er Farben, Düfte und Stimmungen herausbeschwört. « Zürichsee-Zeitung

»Die Buddenbrooks Ägyptens. « NDR Kultur

»Das Buch durchzieht ein Hauch von 1001 Nacht und viel schwüle Erotik. « Samstag

»Wer sich einmal in das 687seitige Epos hineingelesen hat, kommt wohl nicht mehr so schnell von den Schicksalen dieser Altkairoer Familie los. « Der kleine Bund

»Machfus ist nicht nur ein scharfsichtiger Beobachter großer gesellschaftlicher Prozesse. Er versteht es ebenso hervorragend, spannend und farbig zu erzählen. « Berner Zeitung

»Ein schönes, böses Märchen aus dem alten Orient mit seinen befremdlichen Sitten, seinen unberechenbaren Despoten und seinen duldsamem Frauen. « Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Nirgends zuvor hat sich ein arabischer Autor mit soviel Selbstironie an Sentimentales gewagt, mit soviel Augenzwinkern und derber Komik sexuelle Lust und triebhafte Gier beschrieben. « Berliner Zeitung

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LovelyBooks-BewertungVon claudiaZ am 15.10.2023
Facettenreiche Darstellung des Lebens eines ägyptischen Haushalts, in die traditionellen Sitten und Gebräuche zu Beginn des 20. Jahrhunderts
LovelyBooks-BewertungVon Maseli am 11.10.2023
Der Nobelpreis 1988 für Nagib Machufs galt vor allem seiner Kairoer Trilogie, dessen ersten Band ¿Zwischen den Palästen¿ ich hier vorstelle. Die Trilogie ist das Hauptwerk des Autors und ein Meilenstein der modernen arabischen Literatur. Sie entstand in den Jahren 1946¿1952, erschien aber erst 1956¿1957. Mahfus behandelt darin das Leben einer Kairoer Familie über mehrere Generationen (1917¿1944). Buchbeschreibung kurz & knapp zusammengefasstAbd al-Gawwad, der übermächtige Herrscher der Familie, ist gefürchtet und geliebt zugleich. Strotzend vor Vitalität und Lebenslust ist er ein liebenswürdiger Freund und geistreicher Unterhalter, ein Kenner von Kunst und Gesang, und nicht zuletzt ein feinfühliger Liebhaber schöner Frauen. Doch wenn er die Treppe zu seinem Palast hochsteigt, verwandelt er sich zum gnadenlosen Patriarchen, der Ehefrau, Töchter und Söhne an seinen Fäden führt. In der Tat, außerhalb der Familie flößte Herr Abd al-Gawwad niemanden Angst und Schrecken ein, denn im Umgang mit allen anderen Menschen ¿ Freunden, Bekannten, Kunden ¿ war er offensichtlich ein völlig anderer Mann.Als die Wünsche und Hoffnungen jedes einzelnen an die Oberfläche kommen, verstricken sich die Familienmitglieder immer tiefer im Geflecht ihrer verunsicherten Beziehungen. Seine Ehefrau Amina ist eine Gestalt von mystischer Tiefe, in der Welt der Geister heimischer als in der Welt der Menschen, deren Leben sich ganz auf die Bedürfnisse ihres Mannes konzentrieren. ¿Ich höre und gehorche, stehe zu Diensten.¿Während das Familienleben in den Palastmauern seinen gewohnten Gang geht, beginnt draußen auf der Straße der blutige Kampf um nationale Unabhängigkeit. Abd al-Gawwad¿s Familie bleibt von der Tragik der Ereignisse nicht verschont.Meine persönlichen LeseeindrückeWas für ein Roman! Grandios, außergewöhnlich, brillant, herausragend, ich könnte hier mit Superlativen nur so um mich werfen. Meine Reise in die Welt der Nobelpreisträger führt mich in ungeahnte literarische Höhen, so unterschiedlich und gleichzeitig so einzigartig und exzellent die einzelnen Meister sind. Sie bringen Erzählungen und Geschichten von hoher Qualität zu Papier, die ich in meiner kleinen Bibliothek der Weltklassiker sammle.Der 1. Band der Kairoer Trilogie ¿Zwischen den Palästen¿ bietet einen Blick durchs Schlüsselloch in das Leben einer wohlsituierten, geachteten Kairoer Kaufmannsfamilie während des 1. Weltkrieges. An ihr stilisiert Machfus die ägyptische Gesellschaft der religiös geprägten Lebensvorgaben und -zwängen und dem verborgenen liederlichen Leben, dessen sich die Herren außerhalb der gesellschaftlichen Familienpflichten mit Freude und ohne Scham oder Gottesfurcht widmen. Abd al-Gawaad ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Im eignen Haus ist er seiner Familie gegenüber ein Tyrann, der Religion aber ein ergebener Gläubiger. Respektlos und harsch gebietet er sich gegen seine Frau, die ihm zu Diensten stehen muss und zu seinen Kindern, von denen er bedingungslosen Gehorsam verlangt.Das einzige, was du zu tun hast, ist zu gehorchen. Also hüte dich davor, mich so weit zu bringen, dich erziehen zu müssen.Diese offen dargebotete Misogynie ist durch und durch abstoßend und eine offene Kritik an Lebensumständen, die von der religiös fundamentalistischen Herrschaft durchaus geduldet schienen. Doch nicht nur seine Ehefrau lebt in Angst vor ihm. Auch seine 5 Kinder fürchten den Tyrannen. Jedes Kind hatte Vorzüge, doch sobald sie vor dem Vater standen, waren diese im Handumdrehen verschwunden.Jedes Mitglied durchleidet unendliche psychische Pein in seinem Beisein. Abd al-Gawwad regiert mit eiserner Hand und lässt alle Menschen in den häuslichen Mauern zu kläglichen Marionetten verkommen. Für die Familie gilt, sich nicht seiner Zucht und seinem Gehorsam zu entziehen. Erstaunlich nur, dass außerhalb der Palastmauern der Patriarch mit einem gänzlich anderen Erscheinen auftritt. Jovial, charmant, mit perfekten Manieren tritt er Kunden und Freunden entgegen. Er ist geschätzt und wird umworben, denn seine Anwesenheit ist stets Garantie für fröhliche Stunden. Auch dem weiblichen Geschlecht begegnet er mit Wohlwollen und beim Werben um die weiblichen Gunst zieht er alle Register.¿.noch nie, und das war wahrscheinlich das unglaublichste, hatte er dieses lachende, strahlende Gesicht gesehen, trunken von Zuneigung und Heiterkeit.Wenngleich das Hauptaugenmerk auf Abd al-Gawwad liegt, beschränkt sich der Roman bei weitem nicht nur auf ihn. Auf fast 700 Seiten finden alle Familienmitglieder Platz und Machfus widmet sich ihnen mit großer Empathie und Zuneigung. Für jede einzelne Romanfigur nimmt er sich Zeit und flechtet geschickt die einzelnen Schicksale in die große Familiengeschichte ein. Umrandet von den politischen Veränderungen und den äußeren Einflüssen, die hinter die Palastmauern drängen, eröffnet mir der Roman ¿Zwischen den Palästen¿ einen einzigartigen Einblick in die fremde Kultur des einstigen Weltreiches der Pharaonen.Fazit¿Zwischen den Palästen¿ von Nagib Machfus ist ein Meisterstück an Erzählkunst der modernen arabischen Literatur. Machfus` große Kunst liegt für mich in seiner Fähigkeit, gesellschaftliche Prozesse scharfsinnig zu beobachten und sie hervorragend, spannend und farbig zu erzählen. Seine genaue Beobachtung, seine scheinbar grenzenlose Fantasie und sein Mut, die Wahrheit zu schreiben, ermöglichte mir einen tiefen Einblick in das Leben in Ägypten vor 100 Jahren. Es mag aber auch ganz einfach sein, dass ich von Anfang an dem schönen Klang der Erzählstimme verfallen war!
Nagib Machfus: Zwischen den Palästen bei hugendubel.de