In seinem neuen Psychothriller nimmt uns Autor Roman Klementovic in die düstere Atmosphäre eines Lost Place mit. Schon der Prolog stimmt auf einen kommenden Albtraum ein.
Simon Winter trifft im ehemaligen Hotel Waldhof ein, um dort bei Renovierungsarbeiten mitzuarbeiten. Doch schon dessen Ankunft lässt ahnen, dass der Autor wieder mit seinen Leser:innen Katz und Maus spielen wird. Das Hotelier-Paar besteht aus einer Frau, die Simon ständig nötigt, Schnaps zu trinken und deren aggressiven Mann, der ohne Flinte und Rottweiler keinen einzigen Schritt tut.
Simon hätte besser auf sein Bauchgefühl gehört und unverzüglich umgedreht. Allerdings gerät er in den Sog dieses seltsamen und manipulativen Ehepaares. Als er erfährt, dass eine junge Frau verschwunden ist, beschließt er, diese zu finden.
Meine Meinung:
Ich verfolge die literarische Karriere von Roman Klementovic seit seinem Debüt Verspielt im Jahr 2015. Er schafft es in jedem seiner Thriller eine bedrückende Atmosphäre darzustellen, in der Protagonisten wie Leser nicht wissen, wem sie trauen können oder welchen Streich einem das verängstigtes Gehirn spielt. Wie Klementovic in einem Interview erklärt, hat ihn das dem Verfall preisgegebene Südbahnhotel am Semmering zu diesen Thriller inspiriert.
Die Spannung steigt von Seite zu Seite bis sie sich in einem furiosen Final entlädt. Nicht immer wirkt alles glaubhaft, aber das gehört zu einem Psychothriller wohl dazu, das Ängste und Visionen die Wirklichkeit entstellen.
Fazit:
Wer also einen Psychothriller lesen möchte, bei dem wenig so ist, wie es scheint, ist hier richtig. Mir war es diesmal ein wenig zu viel der Manipulation, weshalb ich diesmal 4 Sterne gebe.