Dunbridge Academy Anymore von Sarah Sprinz ist der lang erwartete vierte Band ihrer Reihe, in dem einige noch offene und spannende Handlungsfäden ihren gelungenen Abschluss finden.
Grace war jahrelang glücklich an der Seite von Henry und beide galten als das absolute Traumpaar. Doch dann verliebte sich Henry in Emma und beendet die Beziehung, was Grace in einen dunklen Abgrund stürzen ließ. Äußerlich ist sie auch ein Jahr später noch gefasst und ruhig, aber innerlich zerfressen sie ihre Unsicherheiten, Ängste und Zweifel. Nur ihr bester Freund Gideon war schon immer ihr Anker, der ihr auch jetzt noch Halt gibt. Aber diesmal verschwand er in den Sommerferien, anstatt sie wie immer mit Grace zu verbringen, und regierte auf keine ihrer Nachrichten. Bei seiner Rückkehr im neuen Schuljahr spürt Grace die Veränderung in ihm und sie hat Angst, dass ihr Herz erneut gebrochen werden könnte.
Ich bin sehr froh, dass Sarah Sprinz noch einmal nach Dunbridge zurückkehrt und die Geschichte von Grace erzählt. Grace, die so viel einstecken musste und immer würdevoll und ruhig blieb, obwohl ihr Herz in tausend Stücke gerissen sein musste. Wie schlimm es für sie tatsächlich war, das erfahren wir jetzt in diesem vierten Teil und es bricht einem wirklich das Herz. Henry und Emma waren mir immer sympathisch, aber ich gebe zu, dass ich sie diesmal aus dieser anderen Perspektive vielleicht auch ein bisschen gehasst habe.
Grace ist zwar freundlich und offen, aber ihre innersten Gefühle und Ängste verbirgt sie gekonnt vor allen. Sie macht fast alles mit sich selbst aus und so ist es kein Wunder, dass sie aus ihrer Spirale der Selbstzerstörung nicht allein herausfindet. Es wird sehr glaubhaft und schmerzhaft authentisch geschildert, wie sie in ihren toxischen Gedanken gefangen ist und deshalb den falschen Ausweg sucht.
Gideons wahre Gefühle für Grace werden erstmals richtig deutlich und auch dies ist sehr emotional. Er hat seine eigenen tragischen Geheimnisse, die seine bisher enge Beziehung zu Grace stark belasten und auch er wählt falsche Bewältigungsstrategien.
Das Buch ist ein emotionaler Abschied von Dunbridge und es könnte meiner Meinung nach nicht besser gelungen sein. Die sehr ernsten Themen werden sensibel verarbeitet und auch die schwierige Beziehungsdynamik von Grace und Gideon ist eine wahre Gefühlsachterbahn. Es hat diesen vierten Band wirklich gebraucht.
Mein Fazit:
Natürlich eine klare Leseempfehlung!