Nicht ganz so überzeugend umgesetzt wie die ersten beiden Teile, aber trotzdem eine nette Liebesgeschichte
Es geht wieder an den Walchensee. Wir treffen die Familie Siebert wieder. Doch dieses Mal sind es nicht Freya oder Niklas, die in den Mittelpunkt gerückt werden. In diesem Roman bekommt Cousine Lena eine Chance auf die Liebe. Unsere Lieblingscharaktere aus den ersten beiden Teilen treffen wir trotzdem wieder. Es fühlt sich an, wie ein Besuch bei alten Freunden.Lena wohnt bei ihren Eltern auf dem Hof und hilft dort genauso mit wie sie auch bei ihren Cosusins Freya und Niklas im Fischerfleck im Service unterstützt. Doch das Dorf tratscht und Lena will das nicht länger hinnehmen. Sie will endlich etwas eigenes haben, was sie ganz allein zum Erfolg führen kann. Ein Hotel direkt neben dem Fischerfleck am Walchensee soll es sein. Sie steigt in die Planungen ein. Doch schon bald merkt sie, dass sie ganz ohne Unterstützung nicht so schnell weiterkommt, wie sie das selbst will. Insbesondere die angebotene ausgestreckte Hand von Christian, der als Dauermieter eine Ferienwohnung ihrer Eltern bewohnt, kann sie nur sehr widerwillig annehmen. Er ist Künstler und aus München und geht Lena gehörig gegen den Strich. Doch warum eigentlich? Denn ihre Freunde mögen ihn alle sehr. Und je mehr Zeit Lena mit ihm verbringt, desto anziehender findet sie ihn.Anders als in den Vorgängerbänden habe ich die Annäherung zwischen Lena und Christian eher als hineingestolpert wahrgenommen. Sie mag ihn zuerst gar nicht und auf einmal landen sie miteinander im Bett. Das hat auf jeden Fall für einen Überraschungsmoment beim Lesen gesorgt. Der Fortgang ihrer Annäherung lässt sich dann am ehesten als Katz und Maus Spiel bezeichnen, doch das macht Freude beim Lesen. Denn immer wenn man denkt, sie kommen sich jetzt wirklich näher oder es wäre wirklich vorbei, geht es anders weiter als gedacht. Auch das behutsame Aufgreifen des Themas, weshalb sich Christian zuerst nicht öffnen kann, hat mir gut gefallen.Was diesen Band dennoch etwas schwächer für mich gemacht hat als seine beiden Vorgänger sind die Intrigen, die sich auf die geschäftliche Ebene auswirken. Denn hier wirken die Herausforderungen etwas konstruiert und passen nicht so gut, weil sie sich teilweise auch nicht nur auf Lena beziehen, sondern auf Jonas Hirschberg. Das wirkte etwas unaufgeräumt für mich. Ebenso mochte ich die Tempoverteilung nicht ganz so gerne. Während die erste Hälfte des Buches noch einen gleichmäßigen Zeitfluss hat, überschlagen sich im zweiten Teil die Ereignisse. Dadurch fielen einige Situationsbeschreibungen eher knapp aus und ich habe bei den Kapiteln und Erzählungen die Tiefe vermisst. Wo im ersten und zweiten Teil einige Situationen noch aus der Perspektive zweier Personen erzählt wurde, fühlte es sich hier an, als würde man über das eine oder andere hinweg galoppieren. Das fand ich sehr schade, weil ich die Idee hinter den Figuren und auch Lenas Geschäftsidee super fand.In Summe gibt es von mir für diesen Band nur 3 Sterne. Die Liebesgeschichte mochte ich. Es fehlten mir jedoch in der zweiten Hälfte des Buches die Ausführlichkeit und Tiefe und zudem habe ich die geschäftlichen Herausforderungen und Intrigen in diesem Teil als nicht realistisch empfunden.