Wäre als Spinoff besser gewesen. Hauptfiguren der Reihe abwesend, ansonsten erfrischend bis kurz nach der Mitte, mit interessanten Ideen.
Ok, ich habe diese Rezension lange genug aufgeschoben.Dieser Band der Reihe wird einen sehr verwirren. Nicht etwa, weil das Thema besonders komplex wäre, sondern einfach wegen der seltsamen Wahl, mitten in der Hauptreihe das gesamte Buch aus der Sicht einer komplett neuen Figur zu zeigen. Unsere Helden Richard, Kahlan und Co, tauchen in diesem Buch erst ganz am Ende auf (Spoiler-Alert). Und das muss man diesem Band tatsächlich anlasten. Ich habe viele Stimmen online gehört, die um dieses Buch herum aufgehört haben und es wundert mich nicht.Was ich aber sagen muss: Die Story ist in der ersten Hälfte durchaus erfrischend. Jennsen bietet einen interessanten neuen Blickpunkt, ihre Suche nach Wahrheit und Frieden ist spannend in Szene gesetzt. Zwichendurch dachte ich mir, dass dieses Buch ein wunderbarer Spinoff Band gewesen wäre. Etwas, das man nicht zwingend in der Hauptreihe lesen muss, sondern man sich irgendwann zwischendurch als Schmankerl zur Gemüte führt, um Abwechslung reinzubringen. Aber es direkt in die Hauptreihe zu integrieren ist eine gewagte Entscheidung.In der Mitte des Buches gibt es dann hier und da ein paar Szenen, die zwar spannend sind, aber wenn man länger darüber nachdenkt für Fragezeichen sorgen. Jennsen fällt hier einiges einfach so in die Hand, die D'Haraner wirken dabei recht kompetenzlos. Ab da an geht es meiner Ansicht nach eher bergab mit dem Roman. Zwar findet sich noch eine sehr spannende und einprägsame Szene wieder, die in Aydindril stattfindet, doch allerspätestens nach dieser Szene war ich raus. Zufälle noch und nöcher geschehen; Twists, die absolut unglaubwürdig wirken und eine plötzliche 180°-Wende eines Charakters, dass mir noch immer schwindlig ist. Und ganz Goodkind-typisch ist das Buch dann auch sofort vorbei.Alles in allem fand ich die erste Hälfte trotz der seltsamen Entscheidung, sich von den Hauptfiguren zu verabschieden, erstaunlich stark. Ich glaube als Spinoff hätte ich diesen Band auch ganz anders betrachtet. Aber es soll als Teil der Hauptreihe gesehen werden und dahingehend ist das einfach fatal, über 600 Seiten fast nichts von den Hauupftiguren der Reihe zu sehen. Die Geschichte ist zumindest spannend, auch wenn sie gegen Ende lächerliche Züge annimmt und einem zum Absatz-Skipping verleitet.Ich bin sehr zwiegespalten. Am Ende kann ich diesem Roman vermutlich kaum mehr als 3 Sterne geben. Allerdings mit einem sehr großen Aber. Vielleicht spiegelt 2 1/2 meine Meinung besser wieder, wobei das fast hauptsächlich dem dummen Ende und der seltsamen Enscheidung geschuldet ist.