Keine leichte Kost aber unbedingt empfehlenswert
Was passiert, wenn das Zerwürfnis zwischen Klimaschützern und zukunftsblindem Staat eskaliert? Die Autorin gibt eine Furcht erregende (weil in großen Teilen realistische) Antwort auf diese Frage. Die Fakten über die Klimakatastrophe, die sie in ihrem Buch abdruckt, sind korrekt - das Mantra, dass man "den Wohlstand nicht gefährden dürfe" wird jeden Tag überall gebetsmühlenartig wiederholt. Klima-Aktivisten werden wie Kriminelle behandelt, die aktuelle Politik der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen hingegen als normal hingenommen. Soweit die Realität.Erschreckend ist die Zwangsläufigkeit der Entwicklung in Hannigs Buch. Jeder verursachte Stau entfesselt den Hass auf die Klimakleber, der Staat schlägt mit aller Härte zu, die Medien lassen sich gleichschalten, der Frust auf Seiten der Klimaschützer wächst - bis sie beschließen, den Pazifismus aufzugeben und genau so gesetzeswidrig zurückzuschlagen wie das System sich schon lange verhält. Gruselig.Die Geschichte macht fassungslos, der Stil ist hingegen nicht reißerisch. In einer eher schnörkellosen Sprache auf hohem Niveau schlittert sich das Drama auf das düstere Ende zu. Keine leichte Kost aber sehr empfehlenswert.