Der Theaterregisseur Herbert König war ein Ausnahmekünstler. Als Quereinsteiger begann er seine Theaterkarriere und war, sofern die staatliche Zensur dies zuließ, an verschiedenen Bühnen der DDR tätig, u. a. - als Weggefährte von Frank Castorf - in Anklam, bis ihm nur die Ausreise in den Westen blieb. Seine radikale Theatersprache wurde als Verstörung wahrgenommen.
Königs Weg zur Bühne und seine Arbeiten in der DDR der 1970er und 1980er Jahre zeichnet Thomas Wieck genau, anschaulich und engagiert nach. Ergänzt wird diese theatergeschichtliche Betrachtung durch zahlreiche Kritiken, bisher unveröffentlichtes Archivmaterial, eindrucksvolle Fotografien sowie ein Inszenierungsverzeichnis. Das Buch geht weit über eine biografische Betrachtung hinaus und nimmt eines der wichtigsten Kapitel deutscher Bühnengeschichte in den Blick: jene zehn Jahre in der DDR, in der einige radikale Theatermacher - neben König besonders B. K. Tragelehn, Einar Schleef und Jürgen Gosch - ernst mit dem Theater machen wollten und die Emanzipation von Theaterkunst und -betrieb von der reglementierenden Staatlichkeit anstrebten.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
von Thomas Wieck / Seite 7
In Magdeburg beginnt alles
von Thomas Wieck / Seite 9
Herbert König betritt die Bühne
von Thomas Wieck / Seite 11
Die erste Inszenierung
von Thomas Wieck / Seite 30
Die beste Zeit
von Thomas Wieck / Seite 37
Denunziert
von Thomas Wieck / Seite 48
Ganz unten
von Thomas Wieck / Seite 76
Der Durchbruch: Nachtasyl
von Thomas Wieck / Seite 91
Szenenfotos: Nachtasyl
von Thomas Wieck / Seite 118
Endspiele und Zwischenbilanz
von Thomas Wieck / Seite 142
Ein theaterhistorischer Exkurs: Herbert König und Frank Castorf
von Thomas Wieck / Seite 175
Beginn im anderen Land
von Thomas Wieck / Seite 192
Anhang
Herbert Königs Inszenierungen in der DDR von 1973 bis 1983 / Seite 198
Abkürzungsverzeichnis / Seite 203
Danksagung / Seite 204
Der Autor / Seite 205