Meine MeinungIch habe in letzter Zeit Elternhaus von Ute Mank gelesen, hatte aber ehrlich gesagt ziemlich Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Schon der Einstieg war für mich recht langsam, und leider hat sich das auch im weiteren Verlauf nicht wirklich verändert. Die Handlung plätschert eher ruhig dahin, was an sich ja kein Problem sein muss , aber mir persönlich hat da einfach der Sog gefehlt, der mich richtig mitnimmt.Was mir besonders gefehlt hat, war eine emotionale Verbindung zu den Figuren. Obwohl es um ein Thema geht, das viele nachvollziehen können , Familie, Herkunft, Vergangenheit , blieben mir die Charaktere zu blass. Ich konnte keine Nähe zu ihnen aufbauen, keine Figur hat mich wirklich berührt oder neugierig gemacht. Es fühlte sich oft so an, als würde ich das ganze mit etwas Abstand beobachten, anstatt wirklich Teil der Geschichte zu sein. Die Figuren wirkten auf mich eher wie Typen als echte Menschen mit Ecken und Kanten.Das Buch hat durchaus seine Stärken ,sprachlich ist es gut gemacht, eher ruhig und reflektierend, was ja auch einen gewissen Reiz haben kann. Ich glaube, wenn man sich sehr für das Thema familiäre Herkunft, Generationenbeziehungen oder das Aufwachsen in ländlichen Strukturen interessiert, könnte man hier mehr finden als ich es getan habe. Vielleicht war es für mich einfach nicht das richtige Buch zur richtigen Zeit.Alles in allem bleibt bei mir ein eher neutrales Gefühl zurück. Es war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich fesselnd. Ich hätte mir mehr Tiefe, mehr Nähe zu den Figuren und einfach etwas mehr Lebendigkeit gewünscht. Für Leserinnen und Leser, die eher zurückhaltend erzählte, nachdenkliche Bücher mögen und sich für familiäre Konstellationen interessieren, könnte Elternhaus aber trotzdem einen Blick wert sein.