Blutbuße ist Viveca Stens drittes Buch der Polarkreis-Reihe. Kurz zuvor habe ich bereits Band vier gelesen und ihn als TOP bewertet, ganz kommt diese Blutbuße nicht an Lügennebel heran, allerdings hat mich auch dieses Buch nicht losgelassen, an Schlaf war nicht zu denken.
Charlotte legt gleich mal einen absolut unsympathischen Auftritt hin. Man spürt förmlich ihre unverfrorene Art. Sie liebt es, andere zu beherrschen und auf Gedeih und Verderb ihren Willen durchzusetzen. Nun, es ist sozusagen Charlotte Wretlinds letztes Aufbegehren, denn am Tag darauf wird sie tot aufgefunden. Sie liegt erstochen in ihrem Hotelzimmer, das Bett voller Blut, sie ist an ihrem eigenen Blut erstickt.
Wir sind im Bergdorf Åre, hoch oben im Norden Schwedens, es ist ein Skiparadies und wie bald bekannt wird, wollte Charlotte das alte, leer stehende Luxushotel abreißen und durch einen spektakulären Neubau ersetzen lassen. Dazu brauchte sie angrenzende Grundstücke, deren Ankauf so gut wie abgeschlossen war, jedoch sollte dieser Grundstückskauf rückgängig gemacht werden. Charlotte reagiert ungehalten, zu viel hat sie schon investiert.
Im Mordfall Charlotte Wretlind ermitteln Hannah Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog. Bald führt eine erste Spur zu einem Hotelmitarbeiter, den sie jedoch merkwürdigerweise nicht antreffen. Unterstützt werden sie von ihrem Kollegen Anton, in dessen Privatleben wir kurze Einblicke bekommen und auch bei Hanna und Daniel ist privat so einiges los - die Ermittlungsarbeit steht aber schon im Vordergrund. Diese Ermittlung jedoch bringt sie nicht recht voran, bis dann ein weiterer Mord geschieht.
Hanna und Daniel beide sind sie gefordert und beide lassen nicht locker. Zwischendurch lesen wir von DAMALS, um die Weihnachtstage des Jahres 1973 - was es damit auf sich hat, wird zunehmend klar. Im Heute dann verschwindet ein junger Mann spurlos noch hoffen sie, dass er noch lebt. Alles spitzt sich zu, es gilt, unverzüglich zu handeln, denn sie meinen, endlich auf der richtigen Spur zu sein. Was dann geschieht, ist nervenaufreibend, allerdings war mir die Aufklärung, die sich über viele Seiten hinzog, viel zu lange. Gefühlt dreht sich Hanna im Kreis, es passiert viel und doch tritt sie auf der Stelle, dies hätte durchaus abgekürzt werden können, wenngleich es ein trotzdem spannender dritter Teil der Åre-Morde war. Gerne mehr von Viveca Sten, gerne bin ich lesend an den Polarkreis gereist.