Wow, was für eine Schatzkiste für alle, die Zamonien genauso lieben wie ich! Schon das Cover mit seinen verschnörkelten Illustrationen und die hochwertige Aufmachung mit Lesebändchen machen sofort Lust, das Buch aufzuschlagen. Und innen geht es genauso weiter: über 150 Artikel, von A wie Anagrom Ataf bis Z wie Zamomin, jedes Mal mit Illustrationen, Zitaten und diesem typischen Moers-Humor, der immer zwischen augenzwinkerndem Ernst und völligem Wahnsinn changiert.Ich hatte beim Lesen ständig das Gefühl, auf eine echte Forschungsreise durch diesen verrückten Kontinent zu gehen - egal ob es um Kakertratten, Buchlinge, Orm, die Untenwelt oder andere Wesen, Orte und Phänomene ging. Genau das macht den Charme von Moers aus: selbst die skurrilsten Einträge bekommen eine solche Lebendigkeit, dass man sie sich sofort bildlich vorstellen kann.Natürlich ist es kein Roman, sondern ein Lexikon - und das ist auch gut so. Man kann es wunderbar nebenbei lesen, beim Schmökern in anderen Zamonien-Romanen oder einfach, wenn man mal wieder Lust hat, in dieser Welt abzutauchen. Ich habe mich ständig dabei ertappt, wie ich von einem Artikel zum nächsten gesprungen bin, quer gelesen, dann wieder zurück - wie bei einer echten Entdeckungsreise.Besonders gefallen hat mir die Mischung aus Detailfülle und Verspieltheit: doppelte Spalten, kleine Illustrationen am Rand, manchmal trocken-sachlich, dann wieder herrlich absurd. Es liest sich fast so, als hätte Prof. Dr. Abdul Nachtigaller persönlich seine Finger im Spiel gehabt. Und ja - Spoilergefahr besteht, wenn man die ersten fünf Romane noch nicht kennt. Aber für alle Fans ist es eine perfekte Ergänzung, die das Moers-Universum noch reicher macht.Für mich ist "Zamonien - Entdeckungsreise durch einen phantastischen Kontinent" mehr als ein Lexikon: es ist ein literarisches Kunstwerk, ein Kompendium voller Fantasie, Humor und Wissen, das zeigt, warum Walter Moers einzigartig ist. Kein anderes Nachschlagewerk habe ich mit so viel Freude gelesen. Absolute Empfehlung für Fans - und für alle, die sich wie ich manchmal fragen: "Wie knolft man eigentlich mit den Zähnen?" ¿