Meine Meinung und Inhalt"Taormina" von Yves Ravey ist für mich wirklich ein ausgeklügelter und raffinierter Roman, der mit minimalistischem Stil eine beklemmende Spannung aufbaut. Die Geschichte dreht sich um einen Mann, der mit seiner Frau Urlaub in Italien macht - doch schon bald wird klar, dass hinter der scheinbaren Idylle dunkle Absichten lauern.Die Erzählung entfaltet sich langsam, fast beiläufig, während sich der Protagonist in ein Netz aus Lügen, Geheimnissen und moralischen Abgründen verstrickt. Raveys nüchterne Sprache verstärkt die unterschwellige Bedrohung und lässt die Lesenden Stück für Stück erahnen, dass etwas Unheilvolles bevorsteht."Taormina" istkeinklassischer Thriller mit rasantem Tempo, sondern ein psychologisches Kammerspiel, das mit Andeutungen und Leerstellen arbeitet. Die Spannung entsteht aus dem Ungesagten, aus dem, was zwischen den Zeilen mitschwingt. Ravey beweist einmal mehr sein Können, mit wenigen Worten eine intensive, unheimliche Atmosphäre zu erschaffen. Ein fesselndes, atmosphärisch dichtes Leseerlebnis, das lange nachhallt.Über den AutorYves Ravey lehrt als Professor für bildende Kunst in seiner Geburtsstadt Besançon. Er ist Autor zahlreicher Romane und Theaterstücke und wurde für sein Gesamtwerk mit dem Schweizer Prix Renfer ausgezeichnet. In Deutschland erschien von ihm "Bruderliebe" (Kunstmann 2012).