Verliert der Staat an Bedeutung? Sind die Globalisierung der Ökonomie, die Internationalisierung bzw. Europäisierung der Politik, die Überlastung wohlfahrtsstaatlicher Verteilungspolitik, die Grenzen hoheitlich-hierarchischer Steuerung in der funktional differenzierten Gesellschaft sowie die Diskrepanz zwischen dem Legitimationsbedarf und den Leistungen des demokratischen Staates dafür verantwortlich? Hat der Staat an innerer Souveränität gegenüber der eigenen Wirtschaft wie an äußerer Souveränität durch Einbindung in internationale Organisationen verloren? Kann man gar von einem Niedergang des Staates sprechen? Das Buch stellt aus dem Blickwinkel des akteurszentrierten Institutionalismus ein analytisches Instrumentarium für Politikwissenschaftler bereit, die sich mit dem Staat befassen wollen. Eine solche Herangehensweise hat den Vorteil, dass sie der empirischen Forschung nur wenige theoretische Prämissen voranstellt. Aber auch andere Staatstheorien werden berücksichtigt. Das Buch stellt aus dem Blickwinkel des akteurszentrierten Institutionalismus ein analytisches Instrumentarium für Politikwissenschaftler bereit, die sich mit dem Staat befassen wollen. Eine solche Herangehensweise hat den Vorteil, dass sie der empirischen Forschung nur wenige theoretische Prämissen voranstellt. Aber auch andere Staatstheorien werden berücksichtigt. Einer Etymologie und Geschichte des Staates schließt sich die Definiton seiner Akteursqualitäten an. In diesem Teil werden auch Begriffe wie Nation, Gesellschaft oder Verfassung zum Staat in Bezug gesetzt. In einem dritten Schritt stellt der Autor die Akteure im Staat vor, um im Schlusskapitel den auch vom Handeln sub- und suprastaatlicher Akteure beförderten Wandel der Staatlichkeit zu beschreiben. Somit stellt der Band alle für die politikwissenschaftliche Analyse des Staates relevanten Kategorien und Analyseelemente zusammen. Ergänzt um ein umfangreiches Literaturverzeichnis, eignet sich der Band für alle an Staatstheorie Interessierten, Politikwissenschaftler wie wissbegierige Laien. Zur Neuauflage: Für die zweite Auflage wurde der gesamte Text revidiert. Dabei wurden Fehler korri-giert und neuere Literatur eingearbeitet. Darüber hinaus wurde das erste Kapitel stark über-arbeitet. Die Darstellung zur historischen Entwicklung ist um einen Abschnitt zur besonde-ren Entwicklung in Mitteleuropa erweitert worden. Völlig neu gefasst wurde Abschnitt 1. 3 zu Staatstheorien, der nunmehr darauf zielt, nicht nur die jeweiligen Theorien klarer darzu-stellen, sondern auch die dieses Buch leitende Perspektive deutlicher zu machen.
Inhaltsverzeichnis
1;Vorwort zur 2. Auflage;6 2;Vorwort;7 3;Inhaltsverzeichnis;8 4;Einleitung;12 5;1 Zum Begriff des Staates;22 5.1;1.1 Historische Perspektive zur Entstehung des modernen Staates;22 5.1.1;(a) Feudale Herrschaftsordnung;24 5.1.2;(b) Herrschaftsordnung der Ständegesellschaft;27 5.1.3;(c) Herrschaftskonzentration im Absolutismus;30 5.1.4;(d) Dezentralisierte Staatsbildung und konsoziative Herrschaftsordnungen;34 5.1.5;(e) Liberaler Verfassungsstaat;36 5.1.6;(f) Nationalstaat;42 5.1.7;(g) Demokratischer Wohlfahrtsstaat;44 5.1.8;(h) Exkurs: Entwicklungspfade, Varianten und Abweichungen;50 5.2;1.2 Vergleichende Perspektive Varianten von Staatstraditionen;53 5.2.1;(a) Die kontinentaleuropäische Staatstradition ( Frankreich, Deutschland);54 5.2.2;(b) Die angelsächsische Staatstradition (England, USA);60 5.3;1.3 Theoretische Perspektive Staatstheorien und ihre Staatsbegriffe;65 5.3.1;(a) Staat als Verfassung einer gerechten Herrschaft;67 5.3.2;(b) Vertragstheoretische Begründung des Staates;70 5.3.3;(c) Staatstheorie des Idealismus;73 5.3.4;(d) Staat und Markt wirtschaftswissenschaftliche Staatstheorien;77 5.3.5;(e) Staat als Rechtsordnung die deutsche Staatsrechtslehre;82 5.3.6;(f) Gesellschaftstheoretische Erklärungen des Staates;86 5.3.7;(g) Staat als Institution und organisiertes Handlungsgefüge;98 5.3.8;(h) Staat und internationale Beziehungen;102 5.3.9;(i) Staatsbegriffe der Staatstheorien;103 5.4;1.4 Analyserahmen für eine politikwissenschaftliche Beschäftigung mit dem modernen Staat;107 6;2 Der Staat als Institution;116 6.1;2.1 Territorialstaat;118 6.2;2.2 Nationalstaat: Staatsbürgernation und Staatsbürgerschaft;124 6.2.1;(a) Kulturnation, Staatsnation, Staatsbürgernation und Staatsvolk zur Begriffsklärung;124 6.2.2;(b) Staatsbürgerschaft;128 6.2.3;(c) Nation versus Gesellschaft;131 6.3;2.3 Staatsfunktionen und Staatsgewalt;133 6.3.1;(a) Staatsfunktionen im Leistungsstaat;134 6.3.2;(b) Staatsgewalt im Rechtsstaat;140 6.4;2.4 Verfassungsstaat;146 6.4.1;(a) Entwicklung d
es Verfassungsbegriffes;146 6.4.2;(b) Verfassung als Existenzgrundlage eines Staates;148 6.4.3;(c) Verfassunggebende Gewalt;149 6.4.4;(d) Funktionen und Inhalte der Verfassung;152 6.4.5;e) Schutz der Verfassung;154 6.5;2.5 Demokratischer Staat;155 6.5.1;a) Demokratische Erzeugung von Macht: Repräsentative Demokratie und Mehrheitsregel;158 6.5.2;b) Gewaltenteilung und Gewaltenbegrenzung;162 6.5.3;(c) Strukturen der Interessenvermittlung zwischen Regierenden und Regierten;164 6.6;2.6 Bürokratische Staatsorganisation;166 6.6.1;(a) Begriff der Bürokratie;167 6.6.2;(b) Organisationsorientierte und professionsorientierte Bürokratie;171 6.6.3;(c) Territoriale und funktionale Differenzierung der Verwaltung;173 6.7;2.7 Zusammenfassung: Die äußere und die innere Form des Staates;175 7;3 Akteure und Interaktionsstrukturen im Staat;180 7.1;3.1 Individuelle Akteure;182 7.1.1;(a) Bürger;183 7.1.2;(b) Amtsinhaber: die Repräsentanten der Bürger und des Staates;191 7.2;3.2 Kollektive Akteure;196 7.2.1;(a) Organisationen des Staates;197 7.2.2;(b) Gebietskörperschaften;201 7.2.3;(c) Parteien;204 7.2.4;(d) Verbände;207 7.3;3.3 Interaktionsstrukturen und Entscheidungsmodi;210 7.3.1;(a) Verhandlungssysteme;211 7.3.2;(b) Konkurrenzbeziehungen;214 7.3.3;(c) Hierarchie;216 7.3.4;(d) Mischformen einige Beispiele;218 7.4;3.4 Zusammenfassung: Die Arbeitsstrukturen des modernen Staates;223 8;4 Staatstätigkeit;226 8.1;4.1 Staatsaufgaben;227 8.1.1;(a) Zur normativen Theorie der Staatsaufgaben;228 8.1.2;(b) Zur Entwicklung der Staatsaufgaben;236 8.2;4.2 Die Mittel des Staates;248 8.3;4.3 Steuerungsfähigkeit des Staates;258 8.4;4.4 Zusammenfassung: Selbstbeschränkung der Staatstätigkeit;267 9;5 Zum Wandel des modernen Staates;270 9.1;5.1 Niedergang oder Wandel des Staates?;270 9.2;5.2 Veränderungen in der Staatstätigkeit;278 9.2.1;(a) Wachsende Komplexität von Staatsaufgaben;278 9.2.2;(b) Deregulierung, Reregulierung und kooperative Staatstätigkeit;282 9.2.3;(c) Steuerungsfähigkeit des kooperativen
Staates;286 9.3;5.3 Veränderte Akteurs- und Interaktionsstrukturen;287 9.3.1;(a) Veränderungen der Beziehungen zwischen Bürgern und Staat;287 9.3.2;(b) Regierungen und Verwaltungen als treibende Akteure des Wandels?;291 9.3.3;(c) Anpassung der Parteien und Verbände an die Internationalisierung;294 9.3.4;(d) Transnationale Akteure;297 9.3.5;(e) Dynamik der Interaktionsstrukturen: Politikverflechtung, sektorale Politiknetzwerke und Wettbewerbe;298 9.4;5.4 Strukturprobleme und institutionelle Veränderungen des modernen Staates;301 9.4.1;(a) Entgrenzung und Regionalisierung;302 9.4.2;(b) Denationalisierung;305 9.4.3;(c) Vom Leistungsstaat zum Regulierungs- oder Gewährleistungsstaat?;307 9.4.4;(d) Verfassungspolitische Herausforderungen;310 9.4.5;(e) Transformation der Demokratie;313 9.4.6;(f) Von der bürokratischen Verwaltung zum Verwaltungsmanagement;318 9.5;5.5 Europäische Integration als Staatsbildungsprozess? Zur Einordnung der EU;323 9.6;5.6 Zusammenfassung: Mehrebenenstaat als künftige Herrschaftsform;331 10;6 Schluss: Der Sinn einer politikwissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Staat;334 11;Studienpraktische Hinweise;338 11.1;1. Allgemeine Hinweise zum Studium der Staatswissenschaft;338 11.2;2. Lehrbücher, Standardwerke, Gesamtdarstellungen;338 11.3;3. Geschichte des Staates;339 11.4;4. Ideengeschichte und Staatstheorien;340 11.5;5. Zum Wandel des Staates;341 11.6;6. Lexika;342 11.7;7. Zeitschriften;343 12;Literaturverzeichnis;346 13;Stichwortverzeichnis;392