Das Zitat ist eine makabre Arabeske der bibliophilen Ansicht Rauchs und seiner Dialogpartner, dass Bücher, die gegenüber dem in der Realität erstorbenen Dasein wirkliches Leben enthalten, dieses auch durch ihr Outfit zeigen sollten. "KASTELLAN (nickend: sollte getrost allgemein eingefuhrt werd'n)" (Julia 120). Inhaltlich fallen keine gravierenden Änderungen zur Vorlage auf, allerdings macht Schmidt aus dem "Criminalisten Carpzov" einen "Juristen", vermutlich weil ihm diese Profession für das entsprechende Gutachten angemessener erschien. In der abwegigen Komik, die Knochenreste und "Menschenhaute" nicht wegzuwerfen, sondern für die Buchkunst wiederzuverwerten, konstatiert die Zitierkunst nicht nur das kulturgeschichtliche Faktum, dass das Verbrennen von Büchern dem Verbrennen von Menschen gleichzusetzen ist, sondern auch dass die verlorenen Bücher in den 'Verlassenschaften' von Menschen wiederkehren und wie ein 'Rosebusch' zum Blühen gebracht werden können.
Inhaltsverzeichnis
Jochen Hengst: "Pfennig-Magazin"-Zitate Zu Arno Schmidts Zitierkunst im späten Dialogfragment "Julia, oder die Gemälde"
Angelika R. Stolle: Schmidt als Autor von "Post-Katastrophen"
Rezension von Uta Sommer: "Welten nach dem Ende"
Bibliografie