"Polnisches" übte im sozialistischen Alltag der DDR eine große Faszination aus. Am Beispiel der Bürger Leipzigs untersucht diese Studie das Verhältnis zum mal fernen, mal nahen Nachbarn Polen, der immer auch ein Stück Westen im Osten war und dessen Anziehungskraft von offizieller Seite deshalb stets misstrauisch beäugt wurde. Mit einem klaren Blick für den Mikrokosmos Alltag konturiert Daniel Logemann den "Eigen-Sinn" deutsch-polnischer Kontakte jenseits der Systemkonformität und beschreibt eine Welt zwischen polnischem Freiheitsversprechen einerseits, und Einkaufstourismus und Schleichhandel andererseits.
Inhaltsverzeichnis
1;Einleitung;7 2;1. Rahmenbedingungen deutsch-polnischer Kontakte in Leipzig;31 2.1;1.1. Auftakt. Faszination des Polnischen;31 2.2;1.2. Leipzig und Volkspolen. Völkerfreundschaft unter den Bedingungen des Staatssozialismus;40 2.2.1;1.2.1. Geschichtsbilder in der DDR und in Volkspolen und Aspekte der gegenseitigen Wahrnehmung;43 2.2.2;1.2.2. Die offene Grenze. Leipzig als Beispiel einer propagandistisch gewollten Partnerschaft;53 2.2.3;1.2.3. Die geschlossene Grenze. Die Gefahr aus Volkspolen und Leipziger Aufbauhilfe;63 2.3;1.3. Exkurs. Die Staatssicherheit als Garant der Macht und als Akteur im Alltag. Private deutsch-polnische Kontakte als Instrument der Stasi;75 3;2. Deutsch-polnisches Leben in Leipzig und polnische Erfahrungen von Leipzigern. Akteure und Kontakträume;95 3.1;2.1. Offiziell angebahnte Kontakte. Sozialistische Internationale und kleine Dienste unter Freunden;100 3.2;2.2. Polnische Vertragsarbeiter in Leipzig. Wirtschaftliche Notwendigkeit und private Aneignungen;107 3.2.1;2.2.1. Soziologische Faktoren und Rahmenbedingungen;110 3.2.2;2.2.2. Der Alltag polnischer Vertragsarbeiter in Leipzig;123 3.3;2.3. Polnisches Studentenleben in Leipzig;151 3.4;2.4. Deutsch-polnisches Leben in Leipzig;164 3.5;2.5. Eine Insel in Leipzig. Das Polnische Informations- und Kulturzentrum;179 3.5.1;2.5.1. Tätigkeit und Öffentlichkeitsarbeit;182 3.5.2;2.5.2. Alltägliches und Informelles das PIKZ als Vermittler des Polnischen;195 3.5.3;2.5.3. Das PIKZ in den Augen der Staatssicherheit;199 3.6;2.6. Ergebnisse und Thesen: Deutsch-polnisches Leben in Leipzig und polnische Erfahrungen von Leipzigern;204 4;3. Reisen ins Nachbarland. Volkspolen zwischen Sehnsuchtsziel und sozialistischer Urlaubsidylle;207 4.1;3.1. Der Tourismus zwischen der DDR und Volkspolen;209 4.1.1;3.1.1. Reisen zur Zeit der offenen Grenzen;216 4.1.2;3.1.2. Organisierte Reisen in den achtziger Jahren;227 4.2;3.2. Kinder-, Jugend- und Studentenaustausch;251 4.3;3.3. Ergebnisse und Thesen: Reisen ins Nachbarl
and. Volkspolen zwischen Sehnsuchtsziel und sozialistischer Urlaubsidylle;269 5;4. Deutsch-polnischer Schleichhandel in Leipzig. Hamsterkäufe und Konsumkultur von unten;271 5.1;4.1. Einstellungen zum deutsch-polnischen Schleichhandel;278 5.2;4.2. Praktiken und Bekämpfung des Schleichhandels;295 5.2.1;4.2.1. Waren und Warenmenge;297 5.2.2;4.2.2. Die Praktiken des Schleichhandels;302 5.2.3;4.2.3. Bekämpfung des Schleichhandels durch die Staatsorgane;317 5.3;4.3. Der Schmugglerzug. Ein Beispiel der Verflechtung von Einstellungen und Praktiken;322 5.4;4.4. Ergebnisse und Thesen: Deutsch-polnischer Schleichhandel in Leipzig;338 6;Zusammenfassung;341 7;Danksagung;350 8;Abkürzungsverzeichnis;353 9;Quellen und Literatur;357 9.1;Quellen;357 9.2;Literatur;359 9.3;Register;375