Fast ein Drittel aller Menschen über 65 Jahre stürzt mindestens einmal pro Jahr, und 10% der Stürze führen zu schweren Verletzungen, davon sind die Hälfte Frakturen. Aus der Kombination von verminderter Knochenfestigkeit und erhöhter Sturzgefahr ergibt sich eine steile Zunahme der Häufigkeit von Hüftfrakturen (proximalen Femurfrakturen) im Alter. Zwar führt nur ein Sturz von hundert zur Hüftfraktur, aber höchstens 50% der Betroffenen erreichen danach das vorherige Niveau ihrer Gehfähigkeit, und in vielen Fällen entwickelt sich eine Pflegeabhängigkeit. Das Buch vermittelt moderne Methoden der Ganganalyse und stellt diagnostische Methoden vor, mit deren Hilfe man Sturzrisikofaktoren identifizieren sowie Gehstörungen und Sturzgefahr quantifizieren und klinisch bewerten kann. Sturzmechanik, Knochenfestigkeit (Osteoporose) und sturzassoziierte Risikofaktoren werden in ihren Wechselwirkungen dargelegt. Ausführlich werden die therapeutischen Möglichkeiten gezeigt: - Kraft- und Balancetraining - eine altersgerechte Medikamentenadaptation - Behandlung der hypotonen Blutdruckdysregulation - die Osteoporosetherapie - Versorung mit Hilfsmitteln - Hüftprotektoren und Wohnraumadaptation. Gehstörungen und Stürze werden so zum Paradigma einer problemorientierten, multidisziplinären Diagnostik und Therapie.
Inhaltsverzeichnis
1. Grundlegende Begriffe und Thesen.- 2. Epidemiologie von Hüftfrakturen, Stürzen und lokomotorischen Störungen.- 3. Knochenfragilität und Sturzablauf als gemeinsame Determinanten der Frakturentstehung.- 4. Risikofaktoren für Stürze.- 5. Risikofaktoren für Hüftfrakturen.- 6. Neurophysiologie der Lokomotion.- 7. Ganganalyse.- 8. Funktionsdiagnostik im Rahmen von Gehstörungen und Sturzgefahr.- 9. Maßnahmen zur Verbesserung der Knochenfestigkeit.- 10. Pharmakologische Interventionen gegen Sturzgefahr.- 11. Funktionell-übende Verfahren, Hilfsmittelversorgung und Adaption der Umgebung als Maßnahmen zur Verminderung von Sturz und Frakturhäufigkeit.- Literatur.- Sachwortregister.