Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Controlling, Note: 2,0, FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Unternehmensbewertung kommt seit jeher eine hohe Bedeutung zu. Viele Unternehmer
in Deutschland suchen aus Altersgründen einen Nachfolger, Unternehmen
gehen an die Börse, die Zahl der Unternehmenszusammenschlüsse steigt. Auf die Frage
"Was ist mein Unternehmen wert?" gibt es jedoch keine eindeutige Antwort. Um Fehlbewertungen
möglichst zu vermeiden, hat es sich die Betriebswirtschaftslehre zur Aufgabe
gemacht, für verschiedene Unternehmensanlässe und Unternehmenstypen Bewertungsverfahren
zu entwickeln, die die jeweiligen Besonderheiten berücksichtigen. Sie
bilden jedoch nur Orientierungswerte, eine Grundlage für unternehmerische Entscheidungen,
"die dann in der Praxis durch spezifische Auf- und Abschläge im Hinblick auf
die weiteren Kriterien Strategie, Organisation, Personal etc. ergänzt werden."2 Im Zuge
dieser Arbeit werden die einzelnen Bewertungsverfahren mit den jeweiligen Problemstellungen
vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf die ertragsorientierten Ansätze gelegt
wird.
Hauptproblematik der Bewertungsverfahren ist, dass entweder nur auf Vergangenheitswerte
eingegangen wird oder sich bei Einbeziehung von Zukunftswerten Probleme
aufgrund von unsicheren Schätzwerten ergeben. Die Substanzbewertung und die Multiplikatormethode
vernachlässigen komplett die Zukunftsbezogenheit, dagegen bauen die
Ertragswertmethode und die Discounted Cashflow - Methoden zu stark auf Prognosewerten
auf. Die Substanzwertmethode hat in der modernen Unternehmensbewertung nur
eine untergeordnete Funktion. Die Multiplikatorverfahren werden aufgrund ihrer einfachen
Handhabung oft angewendet und führen zu einem groben Schätzwert des Marktwertes.
Sie werden oftmals als Kontrollinstrument für vorher durchgeführte Bewertungen
hinzugezogen. Wie eine Umfrage aus dem Jahr 1999 unter internationalen Mergers
& Acquisitions, Investmentbanken und Industrieunternehmen zeigt, stehen die Discounted Cashflow - Verfahren, Multiplikatorverfahren und die Ertragswertmethode im Mittelpunkt
der Unternehmensbewertung: [...]
2 Böhm (2000) Seite 301.