Rumelant von Sachsen gehört zu den produktivsten Sangspruchdichtern des 13. Jahrhunderts. Als Fahrender war er weiträumig im deutschsprachigen Raum unterwegs, von Aachen bis Braunschweig, von Bayern bis Schwerin, sogar bis nach Dänemark, wo er den unaufgeklärten Königsmord von 1286 anprangert und den jungen Nachfolger lobt.
Das Spruchoeuvre umfasst Lob- und Scheltestrophen, Gnomik und Moraldidaxe, geistliche Unterweisung, Erbauung und Gebet. Damit ist das typische Spektrum der Gattung abgedeckt; es finden sich aber auch gedanklich wie sprachlich anspruchsvolle heilsgeschichtliche und kosmologische Entwürfe. Rumelants z. T. hoch artifizieller Stil weist hierbei bereits auf die gelehrte meisterliche Dichtung Frauenlobs oder Heinrichs von Mügeln voraus.
Erstmals wird nun eine vollständige und zusammenhängende kritische Edition vorgelegt, die neben den über 100 Sangspruchstrophen auch die drei bislang wenig beachteten Minnelieder Rumelants enthält, daneben auch einige ihm zugeschriebene spätere Meisterlieder und eine lateinische Kontrafaktur. Die mittelhochdeutschen Texte werden ergänzt um neuhochdeutsche Übersetzungen sowie einen umfangreichen Kommentarteil.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhalt;6 2;Einleitung;8 2.1;Ziel und Prämissen der Textgestaltung;10 2.2;Überlieferung;12 2.2.1;1. Pergamenthandschriften und -fragmente;12 2.2.2;2. Papierhandschriften;17 2.3;Die Ausgabe;19 2.3.1;Das Corpus;19 2.3.2;Zählung;19 2.3.3;Einrichtung der Texte;20 2.3.4;Apparate;22 2.3.5;Textgestaltung / Normalisierung;24 2.3.5.1;A. Sangspruchdichtungen (J);25 2.3.5.2;B. Minnelieder (C);42 2.3.5.3;C. Meisterlieder (k);43 2.3.5.4;D. Lateinische Cantio (a);44 3;Teil I: Edition;46 3.1;A. Sangspruchdichtungen;48 3.1.1;Ton I;50 3.1.2;Ton II;61 3.1.3;Ton III;76 3.1.4;Ton IV;81 3.1.5;Ton V;110 3.1.6;Ton VI;118 3.1.7;Ton VII;130 3.1.8;Ton VIII;135 3.1.9;Ton IX;147 3.1.10;Ton X;150 3.1.11;Ton XI (Singauf-Ton);155 3.1.12;Ton XII (Frauenlob, Langer Ton);157 3.2;B. Minnelieder;158 3.3;C. Rumelant zugeschriebene Meisterlieder;170 3.4;Anhang: Cantio;188 4;Teil II: Kommentar;192 4.1;Rumelant von Sachsen;194 4.2;Zum Aufbau des Kommentars;196 4.3;A. Sangspruchdichtungen;198 4.3.1;Ton I;198 4.3.2;Ton II;209 4.3.3;Ton III;223 4.3.4;Ton IV;225 4.3.5;Ton V;249 4.3.6;Ton VI;256 4.3.7;Ton VII;266 4.3.8;Ton VIII;271 4.3.9;Ton IX;279 4.3.10;Ton X;281 4.3.11;Singauf-Ton (Ton XI);284 4.3.12;Frauenlob, Langer Ton (Ton XII);288 4.4;B. Minnelieder;292 4.5;C. Meisterlieder im Geschwinden Ton (Ton XX);298 4.6;Anhang: Cantio;306 4.7;Abkürzungsverzeichnis;312 4.8;Literaturverzeichnis;314 4.8.1;1. Textausgaben, Faksimilia;314 4.8.2;2. Forschungsliteratur;317 4.9;Verzeichnis der Strophenanfänge;324 4.9.1;1. alphabetisch;324 4.9.2;2. alphabetisch nach Reimsilben;327 4.10;Register;330 4.11;Wortverzeichnis;333 4.12;Danksagung;336