In der Studie wird die Verarbeitung von historischen Stoffen in der französischen Tragödie (1550-1715) untersucht. Anders als bei der Tragödie mit den traditionellen Stoffen aus der griechischen Mythologie bzw. römischen Antike geht es in diesem Werk um Stoffe aus der näheren Vergangenheit und um aktuelle politische Themen der Zeit (französische, englische und türkische Stoffe). Die Besonderheit der Arbeit besteht in der Verknüpfung von Literatur- und Geschichtswissenschaft. Die behandelten Tragödien
geben Anlass zu einer tief greifenden AuseinanderSetzung mit dem Geschichtsbegriff
sowie mit der Geschichtskonzeption im 16. und 17. Jh. Das bisherige Gattungsbild
der französischen Tragödie wird kritisch hinterfragt.