Mit der Zunahme des Fahrradverkehrs steigt auch der Bedarf an, Fahrräder in Zügen zu transportieren. Nachfragegerechte Angebote sind bislang jedoch eher eine Ausnahme. Oftmals führt erst eine regelmäßig die Kapazitäten überschreitende Nachfrage zu einer Verbesserung der Fahrradbeförderung. Allerdings sind hiermit zumeist erhebliche betriebliche Probleme sowie massive Beschwerden von Radfahrern und anderen Fahrgästen verbunden.
Aber was bedeutet eine nachfragegerechte Fahrradmitnahme und wie kann sie angebotsorientiert verändert werden, d. h. ohne erst auf extrem negative Erscheinungen zu reagieren? Dieser Frage widmet sich das vorliegende Buch.
Die Untersuchung baut auf einem breiten Methodenspektrum auf, mit dessen Hilfe die Thematik praxisnah erörtert wird. Zunächst wird die Notwendigkeit begründet, den Fahrradtransport in den Zügen zu verbessern. Des Weiteren werden Faktoren abgeleitet, anhand derer die Fahrradmitnahme verbessert werden kann. Daran anschließend wird die Thematik vor dem Hintergrund des regionalisierten Schienenpersonennahverkehrs analysiert. Es wird herausgearbeitet, welchen Stellenwert die Fahrradmitnahme bei Aufgabenträgern, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Fahrzeugherstellern hat und welchen Einfluss diese Akteure auf eine Verbesserung ausüben können. Darüber hinaus werden die Nutzungsschwierigkeiten von Radfahrern analysiert. Somit wird sowohl die Angebotsseite als auch die Nachfrageseite umfassend berücksichtigt.
Die Überlegungen werden Anhand von vier konkreten Beispielen überprüft und es wird verdeutlicht, mit welchen Maßnahmen die Fahrradmitnahme erfolgreich umgesetzt werden kann. Daraus werden konkrete Handlungsempfehlungen für die einzelnen Akteure abgeleitet.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Fahrradmitnahme einen wichtigen Bestandteil in der Verknüpfung von Schienenpersonennahverkehr und Fahrradverkehr darstellt, dessen volkswirtschaftliche Bedeutung auf Seiten der Aufgabenträger nicht unterschätzt werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
1;INHALTSVERZEICHNIS;3 2;ABBILDUNGSVERZEICHNIS;6 3;TABELLENVERZEICHNIS;7 4;ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS;8 5;1 Einleitung;10 5.1;1.1 Kontext und Thema;10 5.2;1.2 Zielstellung und Hypothese;12 5.3;1.3 Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes;13 5.4;1.4 Aufbau der Arbeit;14 6;2 Methodische Vorgehensweise;15 6.1;2.1 Literaturrecherche;16 6.2;2.2 Expertengespräche;16 6.2.1;2.2.1 Auswahl der Experten;16 6.2.2;2.2.2 Durchführung der Expertengespräche;17 6.3;2.3 Teilnehmende Beobachtung: Praxis eines Aufgabenträgers;17 6.4;2.4 Nicht-teilnehmende Beobachtung: Fahrgastverhalten;18 6.4.1;2.4.1 Durchführung der nicht-teilnehmenden Beobachtung;18 6.4.2;2.4.2 Dokumentation der nicht-teilnehmenden Beobachtung;19 6.5;2.5 Auswertung des Datenmaterials;20 7;3 Grundlagen zur Beförderung von Fahrrädern im Schienenpersonennahverkehr;22 7.1;3.1 Bedeutung des Fahrradverkehrs und der Fahrradmitnahme;22 7.1.1;3.1.1 Fahrradverkehr;22 7.1.2;3.1.2 Bike+Ride;24 7.1.3;3.1.3 Fahrradmitnahme;28 7.1.4;3.1.4 Entwicklung des Fahrradtourismus;30 7.2;3.2 Erkenntnisse zur Verkehrsmittelwahl;35 7.2.1;3.2.1 Mobilitätsverhalten;35 7.2.2;3.2.2 Zielgruppen;36 7.2.3;3.2.3 Determinanten der Verkehrsmittelwahl;37 7.3;3.3 Zwischenergebnis: Schlussfolgerungen für die Verbesserung der Fahrradmitnahme;43 7.4;3.4 Aspekte der Fahrradmitnahme im Schienenpersonennahverkehr;46 7.5;3.5 Kritische Betrachtung der bisherigen Angebotsplanung;53 8;4 Organisation des Schienenpersonennahverkehrs in Deutschland;55 8.1;4.1 Ausgangspunkt: Bahnreform und Regionalisierung;55 8.2;4.2 Akteure der Angebotsseite;57 8.3;4.3 Die öffentliche Ausschreibung als zentrales Vergabeverfahren für den Schienenpersonennahverkehr;60 8.4;4.4 Rahmenbedingungen bei der Bestellung von Nahverkehrsleistungen;62 8.5;4.5 Kritische Betrachtung wettbewerblicher Vergabeverfahren;69 9;5 Beispiele nachfragegerechter Angebote zur Fahrradmitnahme;73 9.1;5.1 Auswahlbeschreibung und begründung;73 9.2;5.2 Dortmund-Sauerland-Express;74 9.2.1;5.2.1 Ausgangssituation;74 9.2.2;
5.2.2 Maßnahmen zur Anpassung des Verkehrsangebotes;76 9.2.3;5.2.3 Ergebnisse der Maßnahmen;80 9.2.4;5.2.4 Auswertung;81 9.3;5.3 Saisonale Fahrradabteile in den Zügen der metronom Eisenbahngesellschaft mbH;82 9.3.1;5.3.1 Ausgangssituation;82 9.3.2;5.3.2 Informationen zum Verkehrsangebot des metronom;83 9.3.3;5.3.3 Entwicklung der Fahrradmitnahme in den Zügen des metronom;85 9.3.4;5.3.4 Fahrzeugseitige Anpassung des Verkehrsangebotes;85 9.3.5;5.3.5 Auswertung;93 9.4;5.4 Fahrradzüge in Baden-Württemberg;94 9.4.1;5.4.1 Ausgangssituation;94 9.4.2;5.4.2. Entwicklung des baden-württembergischen Schienenpersonennahverkehrs;95 9.4.3;5.4.3 Entwicklung der Fahrradzüge;96 9.4.4;5.4.4 Landespolitische Zielstellungen;98 9.4.5;5.4.5 Auswertung;101 9.5;5.5 Fahrradzüge der Regionalbahn Schleswig-Holstein;102 9.5.1;5.5.1 Ausgangssituation;102 9.5.2;5.5.2 Entwicklung des schleswig-holsteinischen Schienenpersonennahverkehrs;103 9.5.3;5.5.3 Überblick zu den Fahrradzügen;105 9.5.4;5.5.4 Sylter Welle;106 9.5.5;5.5.5 Fahrradzüge von Hamburg nach Westerland bzw. Lübeck;108 9.5.6;5.5.6 Auswertung;110 9.6;5.6 Ergebnisse aus der Analyse der Fallbeispiele;111 10;6 Ergebnisse der nicht-teilnehmenden Beobachtung;113 11;7 Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen;115 11.1;7.1 Schlussfolgerungen;115 11.2;7.2 Handlungsempfehlungen;116 11.3;7.3 Weiterführender Forschungsbedarf;119 12;LITERATURVERZEICHNIS;120 13;ANHANG A;136 14;ANHANG B Beobachtungsprotokolle;173