Ein zentrales Konzept der Betriebswirtschaftslehre bildet das Barwertprinzip. Dieses wird zur Beantwortung einer Vielzahl von Fragestellungen herangezogen, wie z. B. der Bewertung von Finanztiteln oder die Vorteilhaftigkeit einer Investition. Ziel ist die Bestimmung des gegenwärtigen Werts in Zukunft liegender Zahlungsströme, indem man diese mittels laufzeitabhängiger Zinssätze diskontiert. Für den Fall sicherer Zahlungsströme verwendet man risikolose Marktzinssätze von Nullkuponanleihen. Eine Zinsstrukturkurve gibt den funktionalen Zusammenhang zwischen Laufzeit und Zinssatz wieder. Die Verwendung von Modellen zur Schätzung der Zinsstrukturkurve resultiert aus der Problematik, dass nicht für jede Fälligkeit eine risikolose Nullkuponanleihe am Markt beobachtbar ist. Wäre dies der Fall, könnte man die Zinsstruktur direkt aus den am Markt beobachtbaren Preisen für diese Anleihen bestimmen, ohne auf Schätzverfahren zurückgreifen zu müssen. Ziel des Buchs war die Darstellung unterschiedlicher Modelle zur Schätzung der deutschen Zinsstrukturkurve aus Kuponanleihen und anschließend deren Vergleich anhand statistischer Kennzahlen. Dazu werden zunächst die grundlegenden mathematischen Konzepte erarbeitet und die Modelle kategorisiert, sowie im Detail beschrieben. Abschließend wird eine Auswahl an Modellen mit Hilfe deutscher Bundeswertpapiere angewendet und die resultierenden Zinsstrukturkurven zum einen untereinander und zum anderen mit der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinsstrukturkurve verglichen.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis;3 2;Abbildungsverzeichnis;5 3;Tabellenverzeichnis;6 4;Symbolverzeichnis;7 5;Abkürzungsverzeichnis;9 6;1. Einleitung;11 7;2. Grundlagen der Zinsstrukturkurve;14 7.1;2.1 Bewertungsgrundlagen von Anleihen;14 7.1.1;2.1.1 Kassa- und Terminsätze;14 7.1.2;2.1.2 Diskontfaktor;15 7.1.3;2.1.3 Renditen;16 7.1.4;2.1.4 Stückzinsen;17 7.2;2.2 Motivation zur Bestimmung von Zinsstrukturkurven;18 7.2.1;2.2.1 Bewertung von Finanztiteln;18 7.2.2;2.2.2 Credit Spread;21 7.2.3;2.2.3 Die Sicht der Notenbank;22 7.3;2.3 Makroökonomische Theorien zur Erklärung des Verlaufs der Zinsstrukturkurve;23 7.3.1;2.3.1 Die Erwartungstheorie;23 7.3.2;2.3.2 Liquiditätsprämientheorie;25 7.3.3;2.3.3 Marktsegmentationstheorie;25 7.3.4;2.3.4 Preferred Habitat Theory;26 8;3. Modelle zur Bestimmung der Zinsstrukturkurve;27 8.1;3.1 Grundsätzliches zu den statistischen Modellen;28 8.2;3.2 Parametrische Verfahren;29 8.2.1;3.2.1 Das Nelson/Siegel-Verfahren;30 8.2.2;3.2.2 Die Erweiterung durch Svensson;32 8.3;3.3 Nicht-parametrische Modelle;33 8.3.1;3.3.1 Kubische Splines;35 8.3.2;3.3.2 Smoothing Splines und Variable Roughness Penalty (VRP) Methode;37 8.3.3;3.3.3 Exponentielle Splines;39 8.3.4;3.3.4 B-Splines;41 8.4;3.4 Kriterien an die Schätzverfahren und die Zinsstrukturkurve;43 9;4. Einflussfaktoren auf den Verlauf der Zinsstrukturkurve;45 9.1;4.1 Steuern und Transaktionskosten;45 9.2;4.2 Kuponeffekt;46 9.3;4.3 Konvexitätseffekt;48 10;5. Empirischer Vergleich ausgewählter Modelle;49 10.1;5.1 Die Wahl der Datenbasis;49 10.2;5.2 Das Optimierungsmodell;50 10.3;5.3 Analyse;52 10.3.1;5.3.1 Die Methodik;53 10.3.2;5.3.2 Empirische Ergebnisse;55 11;6. Schlussfolgerung;70 12;Literaturverzeichnis;72 13;Anhang A: Anleihenverzeichnis;77 14;Anhang B: Zinsstrukturkurven;78