Kinder leben im Hier und Jetzt - und sind doch gleichzeitig auf dem Weg. Sie verfügen über eine eigene autonome Bewegungsspielkultur - und sollen doch auf den Sport der "Großen" vorbereitet werden. Im Sportunterricht müssten Grundschüler*innen demnach einerseits lernen, was es braucht, um in ihrer Kinderkultur Kind sein zu können, aber andererseits auch, was es braucht, um in zukünftige Bewegungswelten hineinwachsen zu können.
Wie kann es Lehrer*innen im Sportunterricht an Grundschulen gelingen, diesem Anspruch gerecht zu werden? Das Konzept des kindorientierten Sportunterrichts betrachtet hierzu das Kind und die Lebensphase Kindheit aus entwicklungstheoretischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive und skizziert so ein zeitgemäßes Kind- und Kindheitsparadigma. Die hieraus resultierenden didaktischen Ableitungen münden letztendlich in ein didaktisches Konzept für einen am Kind orientierten Sportunterricht an Grundschulen.
18 Vignetten aus dem Schulalltag, die leicht verständliche Sprache und die auf wenigen Prinzipien beruhende Umsetzbarkeit unterstreichen den Anspruch, eine Konzeption aus der Schulpraxis für die Schulpraxis zu sein.
Inhaltsverzeichnis
1 Vorworte
Vorwort der Herausgeber der EDITION SCHULSPORT
Vorwort zum vorliegenden Band
2 Problemstellung
3 Hinweise zur Konzeptualisierung eines kindorientierten
Sportunterrichts
4 Heuristische Klärung des Begriffs der "Kindorientierung"
4. 1 Kindorientierung ein wandelbarer didaktischer Terminus
4. 2 Kindorientierung im Sportunterricht
4. 2. 1 Kindorientierter Sportunterricht ganzheitliche
Entwicklungsförderung?
4. 2. 2 Kindorientierter Sportunterricht altersgemäße Sacherschließung?
4. 2. 3 Kindorientierter Sportunterricht generationenvermittelnder
Unterricht?
TEIL 1: KIND UND KINDHEITSBETRACHTUNG
5 Entwicklungstheoretische Grundlagen
5. 1 Darstellung relevanter Entwicklungsaufgaben
5. 1. 1 Förderung bewältigungsoptimistischer Einstellungen
5. 1. 2 Förderung der Fähigkeit zu sozialer Kooperation und Freundschaft
5. 1. 3 Förderung moralischer Kompetenz
6 Die neuere sozialwissenschaftliche
Kindheitsforschung
6. 1 Der sozialstrukturelle Zugang
6. 1. 1 Kinder als Gestalter und Bewahrer einer eigenen
Bewegungsspielkultur
6. 1. 2 Einschlägige Merkmale der Kindheitskonstruktion
6. 2 Die Agency der Kinder
6. 3 Grundschulkinder zwischen peer-kulturellem und schulischem
Handeln
6. 4 Das Konzept der generationalen Ordnung
TEIL 2: ANALYSE DIDAKTISCHER KONZEPTE
7 Analyse des mehrperspektivischen Sportunterrichts
7. 1 Didaktische Orientierung
7. 2 Analysekriterien
7. 3 Mehrperspektivischer Sportunterricht
7. 4 Mehrperspektivischer Sportunterricht nach Kurz (und seine Fort-
schreibung durch Balz & Neumann)
7. 4. 1 Die pädagogischen Perspektiven
7. 4. 2 Methodische Prinzipien des mehrperspektivischen Sportunterrichts
7. 4. 3 Zwischenfazit
7. 5 Mehrperspektivischer Sportunterricht nach Ehni
7. 5. 1 Die Doppelbödigkeit des Sports und die individuelle
Verstrickung darin
7. 5. 2 Die strukturalistische Methode
7. 5. 3 Die Handlungsformen
7. 5. 4 Zwischenfazit
7. 5. 5 Bewegung, Spiel und Sport als Kultur des Teilens von Ideen
7. 6 Zusammenfassung der Analyseergebnisse
TEIL 3: DAS KONZEPT DES KINDORIENTIERTEN
SPORTUNTERRICHTS
8 Gestaltung eines am Kind orientierten
Sportunterrichts
8. 1 Bildungs- und Erziehungsauftrag: Der doppelte Doppelauftrag
8. 2 Zielebene
8. 2. 1 Teilnahmefähigkeit
8. 2. 2 Aushandlungsfähigkeit
8. 2. 3 Gestaltungsfähigkeit
8. 3 Inhalte und Aktionsformen
8. 4 Unterrichtsprinzipien
8. 4. 1 Unterrichtsprinzip: Demokratische Partizipation
8. 4. 2 Unterrichtsprinzip: Bewegung, Spiel und Sport als
Gestaltungskultur
8. 4. 3 Unterrichtsprinzip: Prinzipielle Mehrperspektivität
8. 4. 4 Unterrichtsprinzip: Verstehens- und Verständigungsorientierung durch
Reflexion
8. 4. 5 Exkurs: Die Frage nach Autorität und Macht in einem kindorientierten
Sportunterricht
9 Schlussbetrachtung
10 Literaturverzeichnis
11 Darstellung des Ausbildungs- und Studienverlaufs
12 Bildnachweis