"In freier Rede verbindet Linke Psychologie, Neurologie und Philosophie und führt dem Hörer auf diese Weise die Komplexität der Hirnforschung vor Ohren. Besonders die Frage nach dem Ich treibt ihn um. Was bezeichnet dieses Personalpronomen? Dient die Haut dem Ich als Außengrenze? Oder ist Ich alles, was nicht das Andere ist? Schließlich bezieht Detlef Linke sogar noch die Poetik in seine Überlegungen mit ein und entdeckt in Hölderlins Rhythmustheorie ein Modell für die Funktionsweise des Gehirns." (Tobias Lehmkuhl, Berliner Zeitung)"Bei seinen gedanklichen Streifzügen durch Gehirn und Körper trifft Detlef B. Linke auf Adorno und Mozart, Leonardo da Vinci und Kant, und er entdeckt eine geniale Zeit- und Hirntheorie in den poetischen Kommentaren Hölderlins. Kritisch und differenziert reflektiert er über die Geschlechterdifferenz, mögliche Zusammenhänge zwischen Biografie und genetischer Anlage, und über Kreativität." (Dorothea Breit, WDR 3 Resonanzen)"Sie ist eine Art Vermächtnis, die Audio-CD des kürzlich verstorbenen Neurowissenschaftlers Detlef B. Linke: Während rund 76 Minuten vermittelt der zeitlebens vielseitig interessierte Forscher eine Fülle aktueller und älterer Erkenntnisse rund um das Gehirn. Beginnend mit der Frage, was wir meinen, wenn wir "ich" sagen, handelt er Themen wie Sprechmotorik, Geschlechtsunterschiede oder Linkshändigkeit ab. Er flicht außerdem Fälle aus der Praxis und Vergleiche mit berühmten Persönlichkeiten mit ein und verknüpft sie mit wissenschaftlichen Ergebnissen." (Hartwig Hanser, Gehirn & Geist)"Gleich zwei Mal ist supposé im vergangenen Jahr für sein ungewöhnliches Profil ausgezeichnet worden: mit dem Kurt-Wolff-Preis und dem vom WDR gestifteten Deutschen Hörbuchpreis. Dabei mag Klaus Sander eigentlich nicht gern von "Hörbüchern" sprechen. Das klingt ihm zu sehr nach Zweitverwertung und "Wir lesen vor". Er wünscht sich eine eigenständige akustische Publikationsform und wirbt um Anerkennung für Qualitäten, die auf Papier nicht zu haben sind: supposé ist den Sprechhaltungen, der Sprachmelodie und Spontaneität auf der Spur. Vom "Eros" der Stimme sprach Kulturstaatsministerin Christina Weiss in ihrer (Kurt-Wolff-)Laudatio. Es ist das hörbar Spekulative, das die Zuhörer anspricht. Denken ist sexy, wenn es die Ungewissheit riskiert, in die einen auch Liebesdinge stürzen. Alles (auch) eine Frage der Anatomie, wenn es nach Detlef Linke geht: Auf einer supposé-CD spekulierte der im Februar diesen Jahres verstorbene Neurologe über eine Anomalie in Hölderlins Gehirn, die die emotionale Reizbarkeit des Dichters gesteigert haben mag.Es ist vor allem die Reflexion über die Sprache, ihre klanglichen Unter- und Nebentöne und ihre gesellschafliche Bedeutung, die - oft autobiografisch betrachtet - als geheimes Leitmotiv das heterogene Verlagsprogramm zusammenhält. Detlef Linke, ein Rhetoriker und mitreißend extemporierender Redner, dessen Artikulation zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits durch eine halbseitige Gesichtslähmung beeinträchtigt war, gibt dafür das wohl berührendste Beispiel." (Frank Kaspar, Theater heute)"Kurz vor seinem Tod und schon dermaßen geschwächt, dass ihm eine schriftliche Niederlegung seiner Gedanken unmöglich war, hat es Detlef B. Linke auf sich genommen, sein 'intellektuelles Testament' in freier Rede zu formulieren und auf Band aufzeichnen zu lassen. Mögen sich auch manche von Linkes Äußerungen auf eher spekulativer Ebene bewegen, an der Notwendigkeit, den in ihnen angesprochenen Problemstellungen mit größtem wissenschaftlichem Ernst nachzugehen, besteht keinerlei Zweifel. Die beiden von supposé vorgelegten bewegenden Tondokumente mit Detlef B. Linke stellen ein Vermächtnis dar, das noch lange in die Zeit hineinwirken wird." (Adelbert Reif, Universitas)