Mittelalterlicher Krimi trifft Philosophie ¿ ein klug komponiertes Meisterwerk voller Geheimnisse, Wissen und sprachlicher Eleganz.
Der Name der Rose ist weit mehr als ein mittelalterlicher Kriminalroman - es ist ein intellektuelles Abenteuer, ein philosophisches Spiel mit Zeichen, Sprache und Macht. Umberto Eco entfaltet seine Geschichte in einer italienischen Benediktinerabtei des 14. Jahrhunderts, wo sich mysteriöse Todesfälle häufen und ein ehemaliger Inquisitor, der brillante William von Baskerville, gemeinsam mit seinem jungen Schüler Adso der Wahrheit auf die Spur kommen soll.Was wie ein klassisches Ermittlungsnarrativ beginnt, wird schnell zur tiefgründigen Auseinandersetzung mit der Rolle des Wissens, der Dogmen der Kirche und der Macht des geschriebenen Wortes. Eco lässt seine umfassenden Kenntnisse der mittelalterlichen Theologie, Semiotik und Philosophie in die Handlung einfließen - elegant, nie belehrend.Der Roman ist in sieben Kapitel - wie die sieben Tage der Schöpfung - gegliedert und entfaltet dabei eine dichte, atmosphärische Welt, in der der Leser sich wie in einer gotischen Bibliothek verlieren kann. Adso fungiert als naive, aber lernende Perspektive, während William - eine Hommage an Sherlock Holmes - mit Logik und Vernunft gegen den Schleier der Dunkelheit kämpft.Ein Werk, das den Leser fordert und belohnt. Wer bereit ist, sich einzulassen, entdeckt ein Meisterstück, das sowohl spannend als auch geistreich ist - und das man nie ganz vergisst.