Ein wichtiger Roman, der wütend macht und zum Nachdenken anregt.
Ein Buch über eine Familie, in der das Körpergewicht der Mutter, Geld und Ansehen die einzigen Themen zu sein scheinen.Erzählt wird aus der Perspektive von Ela, Tochter der Familie im Grundschulalter bzw. aus Sicht der Erwachsenen Ela, die als Autorin versucht, ihre Kindheit zu verarbeiten und loszulassen. Sie wächst in einem Umfeld auf, welches nicht in der Lage ist, die richtigen und wichtigen Werte fürs Leben zu vermitteln. Die Beziehung ihrer Eltern ist toxisch. Der Vater ein narzistischer, manipulativer Tyrann, der seine ganze Unzufriedenheit mit seinem Privatleben und Beruf allein auf das Gewicht der Mutter schiebt. Die Demütigungen, die seine Frau erdulden muss, sind schon beim Lesen unerträglich. Ela steht immer zwischen den Stühlen. Geplagt von Zweifeln. Ist ihre selbstbewusste, stolze, starke Mutter, die immer für alle da ist, wirklich zu dick? Was ist das überhaupt? Und schämt sie sich sogar selbst für ihre Mutter? Sollte sie das sogar? Wie kann sie zu ihrer Mutter stehen ohne ihren Vater zu verärgern? Man fühlt sich richtig mitgenommen in der Zerrissenheit dieses jungen Mädchens. Wie soll ein Kind in diesem Umfeld ein gesundes Gefühl für den eigenen Körper und den eigenen Charakter entwickeln?Das Buch hat mich an vielen Stellen wirklich wütend hinterlassen. Und immer wieder habe ich mir die Frage gestellt - warum trennt sich diese Frau nicht endlich von ihrem Mann? Warum tut sie sich das an? Es ist ein empfehlenswerter Roman, der sich mit wichtigen Themen unseres Zusammenlebens auseinandersetzt. Vor allem mit dem negativen Körperbild, mit dem vor allem immer noch viele Mädchen aufwachsen. Und letztendlich stellt sich auch die Frage, wie viel Macht die Meinung anderer über uns, unser Verhalten und unser Selbstwertgefühl hat