Im dritten Teil der Trilogie ist das Ehepaar Simmel, bestehend aus Frauke und Bernhard Sommerfeldt, auf der Flucht vor Gut und Böse. Nicht nur Willi Klempmann bietet ein hohes Kopfgeld auf Sommerfeldt, auch die BKA-Ninjas schrecken vor drastischen Methoden nicht mehr zurück. Doch Sommerfeldt hat vorgesorgt, und so begleitet man das untergetauchte Ehepaar auf einer gemütlichen Flucht, während sie die Polizei mit echten und falschen Tipps in Bewegung halten. Was natürlich gewisse Streitigkeiten befeuert zwischen dem Team um Ann-Kathrin Klaasen von der Norder Polizei und den BKAlern, die ebenfalls vor Ort mitmischen wollen. Selbst die Interne Ermittlung versucht, Ann-Kathrins Team Steine in den Weg zu legen. Und auch andere Profi- und Hobbykriminelle bekommen so einiges ab. Zeit für Sommerfeldt, zu handeln.
Bei den Spin-offs der Ostfriesenkrimis ist der Humoranteil etwas höher und auch diesmal gibt es wieder so manch amüsante Momente. Tatsächlich empfand ich einen Großteil des Krimis diesmal als gemütlichen Cozy-Krimi, bis zum Schluss nochmal alles gegeben wurde. Da war Schluss mit gemütlich. Neben viel Lokalkolorit ist es wieder die Sicht auf die Charaktere, welche ich so gerne mag. Klaus-Peter Wolf lässt die Leute Dinge sagen, denken und tun, was in anderen Krimis meist nicht zur Sprache kommt, weil es untypisch für Krimis ist. Aber eben typisch für Menschen, und dadurch wirken die Charaktere authentischer und unterhaltsamer, oftmals sogar herrlich unvorhersehbar.
Insgesamt kann ich sagen, dass mich auch der dritte Band wunderbar unterhalten konnte. Zwischendurch gibt es sehr viele kleinere Handlungen, bis es zu einem unerwarteten Finale kommt. Und dieses zeigt: Schluss ist mit Sommerfeldt noch lange nicht!
Wer die Möglichkeit hat, sollte sich ruhig die Autorenlesung gönnen. Das Hörbuch ist ungekürzt, es fehlt also nichts vom Inhalt und man bekommt sogar noch ein wenig Musik am Ende geboten. Klaus-Peter Wolf hat seine ganz eigene Art, seine Bücher zu lesen. Angenehm entspannt, kein anstrengendes Overacting. Am meisten gefällt mir, dass er seine Charaktere so herrlich glaubwürdig interpretiert: Wer trotzig ist, reagiert auch wirklich trotzig. Ebenso lassen sich andere Emotionen wunderbar heraushören. Wer, wenn nicht der Autor selbst, weiß, wie die Charaktere sich anhören? Dadurch wirken vor allem die komischen Momente so wunderbar amüsant, insbesondere wenn Rupert am Zug ist.