Mein erstes Buch der Autorin, Story of my life, habe ich Anfang des Jahres gelesen und war auf Anhieb begeistert. Ihr humorvoller Schreibstil hat mir gut gefallen und auch das Setting rundherum hat gut für mich gepasst. Schon damals war für mich klar, dass sicher wieder ein Buch oder Hörbuch von Lucy Score auf meine Leseliste wandern wird. Nun war es endlich so weit, doch meine Euphorie hat einen deutlichen Dämpfer bekommen. Denn dieses Hörbuch hat mich nicht so begeistert wie ich es erhofft hatte, sondern mich sehr zwiegespalten zurückgelassen.
Der Schreib- und Erzählstil der Autorin hat mir auch in diesem Buch wieder sehr gut gefallen. Die Mischung aus humorvoller und leichter Erzählung kombiniert mit einigen ernsteren Passagen und zum Nachdenken anregenden Themen fand ich sehr gelungen. Gelesen wird das Hörbuch von Simone Terbrack. Nach Beendigung des Hörbuchs kann ich sagen, dass mir ihre Stimme sehr zugesagt hat. Zu Beginn sah das allerdings ein wenig anders aus. Ich hatte kurz vorher ein anderes Hörbuch beendet und noch die liebliche Stimme von Viola Müller im Ohr. Simone Terbracks Art das Buch zu lesen, kam mir da am Anfang des Buches im Vergleich fast ein wenig zu harsch und würde fast sagen zu aggressiv vor. Dieser Eindruck hat sich aber im Laufe der Zeit gemildert und ich konnte mich mit ihrer Stimme und ihrer Art die Dinge zu betonen anfreunden.
Weniger gut gefallen haben mir die pikanten Szenen in dem Buch. Mir war bewusst, dass dieses vorkommen werden, da es wie gesagt nicht mein erstes Buch von Lucy Score war. Ich bin kein großer Fan von zu viel Spice, wie man das heutzutage scheinbar nennt, daher freue ich mich immer, wenn diese Dinge eher eine Randerscheinung sind. Wobei mich dieses Mal weniger die Anzahl der Szenen, sondern eher wie diese beschrieben und dargestellt werden. Denn wie so oft wurde hier ganz tief in die Klischeekiste gegriffen. Natürlich ist das beste Stück von Gannon wieder einmal überdurchschnittlich groß und selbstverständlich erlebt auch Paige jedes Mal einen Höhepunkt. Mir ist bewusst, dass niemand an dieser Stelle zu viel Realität haben möchte. Dennoch denke ich mir, dass ein klein wenig Realität der ganzen Sache guttun würde.
Der fehlende Realismus bezüglich der körperlichen Liebe stößt mir bei diesem Buch besonders sauer auf, da die Autorin einige feministische Themen in die Geschichte einfließen lässt. Sie spricht dabei vor allem die Benachteiligung von Frauen in der Filmbranche an, aber auch wie oft Frauen auf Äußerlichkeiten reduziert werden. Hier ist für mich eine Diskrepanz entstanden, die mir die Freude an dem Buch ein wenig genommen hat.
Die Charaktere an sich fand ich, abgesehen von ihrer überbordenden Schönheit und Perfektion, gelungen und Großteils sympathisch. Wie so oft sind es die Nebencharaktere die den besonderen Charme ausmachen. Doch auch hier habe ich wieder einen kleinen Kritikpunkt. Für meinen Geschmack gab es einfach viel zu viele Ähnlichkeiten zwischen Gannon und Campbell. Campbell ist männliche Protagonist aus Story of my life, dem anderen Buch der Autorin, welches ich Anfang des Jahres gelesen habe. Die Ähnlichkeit der beiden ging nämlich leider so weit, dass sie auch den gleichen Spitznamen für ihr jeweilige Angebetete verwendet haben. Hier hätte ich mir etwas mehr Kreativität von der Autorin erwartet.
Mir ist bewusst, dass viele meiner Kritikpunkte für andere keine Rolle spielen, wie etwa meine Abneigung gegen zu viele und zu unrealistische pikante Szenen. Auch der Vergleich mit anderen Büchern von Lucy Score ist für viele irrelevant. Trotzdem muss ich diese Dinge in meine Bewertung miteinfließen lassen.
Abschließend möchte ich aber sagen, dass ich mich wirklich gut unterhalten gefühlt habe und phasenweise wirklich viel Spaß beim Hören hatte.