Trude Teige erzählt die Geschichte dreier Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In der schwersten Zeit ihres Lebens schließen sie Freundschaft, die für immer hält.
Die drei fröhlichen jungen Frauen auf dem Cover könnten auch meine Mutter und ihre Schwestern in der Nachkriegszeit darstellen. Es geht aufwärts, der Krieg ist überstanden. Was uns die Autorin aber erzählt, ist alles andere als fröhlich. Denn sie berichtet vom Leben und Überleben in der Kriegszeit, von Bedrohung, Verfolgung, Gewalt und Tod. Jedes der Mädchen hat ein anderes Schicksal, nur gemeinsam können sie sich unterstützen und Mut machen, die Zeit zu überstehen. Es ist beinahe schwer zu ertragen, was den dreien, insbesondere Birgit und Nadja, zustößt. Denn Trude Teige schreibt sehr detailreich und lebendig, offen und schonungslos, man ist betroffen, bewegt und gerührt. Und man muss sich vor Augen halten, dass der Krieg den drei Mädchen die eigentlich unbeschwerte Jugend raubt, sie in einen Abgrund aus Angst und Gewalt stürzt und Traumata auslöst, die sie nur schwer oder gar nicht überwinden können. Zurück bleiben aber auch gute Momente, die Erinnerung an unerwartete Unterstützung und helfende Hände.
Wir sehen uns wieder am Meer ist ein trauriges, sehr bewegendes Buch, unglaublich real geschrieben und daher umso erschreckender. Es ist aktueller denn je und sollte uns daran erinnern, wie unverzichtbar Frieden ist.
Das Hörbuch wird von Yara Blümel gelesen. Sie erzählt mitreißend, voller Wärme und Gefühl und ist die perfekte Stimme für dieses Buch.