Gelungene Fortsetzung der Teehändlersaga um die ostfriesische Familie de Fries
Schicksalstage ist der zweite Teil der Friesenhof-Saga von Fenja Lüders um die Schwestern de Fries und spielt im Ostfriesland der 1950-er Jahre. Gesa hat im Kontor der Familie Kruse nicht nur beruflich Fuß gefasst, sondern mit Kruse-Sohn Keno, der leider noch mit Lisa verheiratet ist, die Liebe gefunden. Auch ihr eigener Teehandel beginnt zu florieren. Ihre Schwester Hanna hat mit ihrem Mann Tomek den Hof übernommen, den Anfeindungen der Nachbarn wegen Tomeks Herkunft halten sie stand. Die große Schwester Helga ist mit ihren Kindern zurückgekommen auf den elterlichen Hof, denn ihr Mann Günther, ein gesuchter Kriegsverbrecher, hat sich mit dem Geld aus Helgas Erbteil abgesetzt. Die drei Schwestern halten zusammen wie Pech und Schwefel, es ist schön, über so viel Familienzusammenhalt zu lesen. Wie immer ist der Schreibstil von Fenja Lüders gefällig und mitreißend, man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen. Sie schildert die Charaktere so detailliert und warmherzig, dass man sie persönlich zu kennen glaubt. Den Geist der Jahre des Aufbruchs nach dem Krieg fängt die Autorin perfekt ein, man spürt die Aufbruchstimmung und das Heilen der Wunden die der Krieg geschlagen hat. Die Familiengeschichte der De Fries ist ebenso spannend wie berührend und wunderbar zum mitleiden und mitfreuen. Dieser zweite Band hat kein großes Happyend, das würde aber auch nicht passen. Ich habe dieses Buch ebenso gerne gelesen wie den ersten Band und hoffe auf eine Fortsetzung, denn ich würde sehr gerne lesen, wie es mit den drei Schwestern weitergeht. Sehr gerne und uneingeschränkt empfehle ich dieses Buch weiter.