Toni liebt es auf Schatzsuche zu gehen.
In den alten Schleidörfern entlang des Fjords hat sie zwischen Friesenmöbeln und alten Teekannen schon so manchen guten Fund gemacht.
Und auch diesmal ist das Glück ihr hold: Der sympathische Schreiner Leo überlässt ihr eine Holzschatulle mit alten Liebesbriefen.
Einzige Bedingung: Sollten die Briefe etwas wert sein, muss sie den Gewinn mit ihm teilen.
Toni stimmt zu, auch wenn sie nicht davon ausgeht, dass sie Leo jemals wiedersehen wird.
Was vielleicht auch besser ist, denn eine neue Beziehung sucht sie gerade wirklich nicht.
Doch tatsächlich entdeckt ihr Onkel Robert, dass die Briefe ein wertvolles Geheimnis bergen.
Und so kreuzen sich Tonis und Leos Wege erneut.
Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach dem Besitzer, um ihre Entdeckung mit ihm zu teilen.
Dabei kommen die beiden sich nicht nur näher, sondern müssen auch feststellen, dass man den Einfluss der Vergangenheit auf die Gegenwart nie unterschätzen sollte.
Der Klappentext verspricht eine leichte, romantische Geschichte mit einer möglicherweise spannenden Suche nach einem interessanten Geheimnis.
Auch das Setting Schlei hat mein Interesse geweckt.
Aber leider plätschert die Geschichte eher fast belanglos dahin, Fjorde und alte Schleidörfer sucht man vergebens.
Dafür gibt es aber innerhalb der Handlung zig Flohmärkte - an jeder Ecke und nahezu permanent.
Das die diversen Flohmarkt-Betreiber sich untereinander alle mehr oder weniger kennen und ständig miteinander Geschäfte machen, hat mich etwas irritiert, denn das kam mir wie eine eigene Gemeinschaft vor, bei der "normale" Kunden eher unwichtig scheinen.
Jeder kennt jemand, der etwas sucht, anbietet, besonders gut kann. Das ging mir oft zu schnell, zu glatt.
Die Liebesgeschichte zwischen Toni und Leo war ganz nett gemacht, aber doch sehr vorhersehbar.
Ein nicht unwichtiger Teil der Handlung ist die sich anbahnende Romanze zwischen Dauersingle Onkel Robert und Flohmarkt-Bekanntschaft Merrit, die dann ruck-zuck zur großen Liebe wird.
Ach ja - das wertvolle Geheimnis um die Schatulle und die Liebesbriefe wird auch noch schnell gelöst.
Die Idee zur Geschichte fand ich gut - die Umsetzung doch eher schwach.
Es wurden zu viele Komponente in die Handlung eingefügt, aber nicht wirklich vertieft, was sie dadurch etwas oberflächlich gemacht hat.
Bis auf den extrem überzeichneten Ekel-Ex-Mann von Merrit waren nur Gutmenschen unterwegs und als mit Fritz, nach Merrit der nächste Flohmarkt-Bekannte, der in kürzester Zeit zum "Best Buddy" wird, noch schnell mit Tonis Freundin verkuppelt wurde, war ich fast froh, dass die Geschichte vorbei war. Es war mir einfach zu kantenfrei.