Die Rätselhaftigkeit des Igels... oder dieses Buches
Ein Wort vorneweg: Das ist nicht unbedingt meine typische Lektüre. Andererseits gibt es nur wenig, was ich gar nicht lesen (oder hören) würde, und der Klappentext klang interessant. Leider konnte das Buch da nicht mithalten. Es gibt zwei Protagonistinnen: Renée, eine Witwe & eine französische Concierge (das ist etwas sehr eigenwilliges und es ist sinnvoll, sich das ein wenig genauer anzuschauen) in einem Pariser Nobelmehrfamilienhaus, die sehr schlau und belesen ist, aber sich als tw. miesepetriger Einfallspinsel ausgibt, um ihre Ruhe zu haben. Dem gegenüber steht Paloma, 12 Jahre & mit ihrer (nervigen) Familie wohnhaft in eben jedem Nobelhaus, die ebenfalls versteckt, dass sie mehr als hochbegabt ist, ihre Ruhe will und über Selbstmord nachdenkt. Dabei wechseln sich die beiden mit ihren Gedanken ab. Und vor allem in der ersten Hälfte, ist es vor allem das: Ein Gros an Gedanken, die nur allzu oft in Philosophie abschweifen, altklugen Weisheiten über das Leben. Das gefühlt überall endlos Fremdwörter untergebracht sind, macht es nicht einfacher. Erst recht nicht als Hörbuch. Dazu passiert leider allzu wenig und obwohl ich als Leser*in zumindest einiges über die beiden erfahre, komme ich ihnen nicht sonderlich nahe. Tatsächlich hätte ich hier fast abgebrochen. Aber ein Hörbuch geht eben einfach nebenbei und so lief es erst mal weiter.In der zweiten Hälfte wird das alles dann zum Glück etwas reduziert, zugunsten eines Neuzugangs, eines älteren Japaners. Dieser bringt endlich ein wenig Handlung ins Buch, bringt zusammen, was bislang allein stand. Und das Buch gewinnt eine emotionale Ebene, die mir am Ende sogar ein paar Tränen abgerungen hat (was wiederum bei mir nicht ganz unüblich ist ¿). Leider erklärt sich mir dieses Ende damit nicht. Es ist nicht so, dass die Handlung unklar wäre, aber ich weiß einfach nicht, was ich mit diesem Ende anfangen soll. Tut mir leid, aber es deprimiert oder macht zumindest traurig. So alles in allem hätte ich wohl höchstens 2 Sterne vergeben. Alleine die wunderbare Vertonung mit den Thalbachs hat mich doch zu drei Sternen gebracht. Die beiden haben es einfach mal drauf. Trotz der teilweise furchtbaren Ausschweifungen. Fazit: Nein, das war leider nicht meins. Und auch die tollen Sprecherinnen konnten hier nur bedingt etwas retten. Das war einfach nichts für mich.