Leichte Lektüre über drei Menschen in Paris, die aus der Not heraus zueinander finden
Ein Buch, das ich mir selbst wahrscheinlich nicht gekauft hätte und das schon eine Weile auf meinem SUB lag: "Unser Tag ist heute" von Virginie Grimaldi. Cover und Titel hätten mich wahrscheinlich nicht animiert, dieses Buch in der Buchhandlung in die Hand zu nehmen. Der Klappentext verspricht eine leichtfüßige und emotionale Geschichte. Und genau das bietet uns dieser französische Roman. Nicht mehr und nicht weniger . Die 74jährige Jeanne ist seit kurzem Witwe und steht vor der Wahl, entweder ihre Wohnung zu verkaufen oder ihr Budget durch Untervermietung aufzubessern . So finden der 18jährige Bäckerlehrling Théo und eine junge Frau namens Iris zu ihr. Nach und nach wird aus der Zweckgemeinschaft eine freundschaftliche Verbindung. Grimaldis großes Thema ist dabei die Liebe und diese begegnet uns in allerlei Formen. Da ist Jeannes unzerbrechliche Liebe zu ihrem verstorbenen Mann. Sie ist einer der Dreh- und Angelpunkt der Erzählung, die uns abwechselnd vom Leben der drei ungleichen WG-Mitglieder berichtet. Weiterhin gibt es die heiße Liebe der Jugend, toxische Liebe, die Liebe zwischen Mutter und Kind, Geschwisterliebe, liebevolle Freundschaft und wahrscheinlich noch sehr viel mehr. Einige Stellen haben mich bewegt, aber manches wahr redundant und etwas langatmig. Vieles war vorhersagbar, nur wenig wirklich überraschend . Leider blieb die Autorin eher an der Oberfläche, auch wenn sich alles in diesem Buch um Gefühle dreht. Nachfühlen konnte ich es nur gelegentlich. Ein großes Manko ist der sehr einheitliche Sprachstil der drei Perspektiven. Das passt einfach nicht zu so unterschiedlichen Protagonist*innen. Trotzdem ein gutes Buch für zwischendurch, eben leichtfüßig. Großartig in Erinnerung bleiben wird es mir nicht.