Was, wenn das Ende ein weniger Erfreuliches wäre
Der erste Romanteil heißt 'Die Hochzeit der Chani Kaufman'. Man muss den Teil nicht gelesen haben, aber hilfreich ist es doch, denn es schärft das Veständnis für die handelnden Personen und die jüdische Religion. Ist Religion eine Fessel? Wer hat die Religion zu dem gemacht, was sie ist? Wem helfen die Regeln, wen binden sie?Chanis Geschichte geht nahtlos weiter. Sie ist frisch verheiratet, und ihr Bauch bleibt flach. Die Fragen nach dem Nachwuchs plagen sie, denn in ihrer Gemeinschaft ist es Pflicht für reichlich Nachwuchs zu sorgen. Ein diesbezügliches Versagen ist der größte Makel einer Frau und ein Grund für Scheidung. Also: Auf in die Fruchtbarkeitsklinik, direkt von Jerusalem nach London. Zwischen den Städten wird hin und her geflogen, als lägen sie wie München und Salzburg knapp beieinander. Ja und die liebe Schwiegermutter sucht schon mal vorsichtshalber eine neue Braut für das Söhnchen. Es braucht ein Happy End. Für Lesende natürlich. Das bekommen wir auch. Das ist aber bereits zu Beginn absehbar. Aber was wäre, wenn das Ende ohne Happy daherkommt? Darüber darf durchaus nachgedacht werden. Und auch über die Regeln von Religionen ganz allgemein.Lesenwert!