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Produktbild: Die Heilige des Trinkers | Lea Singer
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Die Heilige des Trinkers

Joseph Roths vergessene Liebe

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Buch (gebunden)
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Am 30. Mai 1939 wurde er beerdigt - der bankrotte Schriftsteller, der sieben Jahre zuvor zu den bestbezahlten Journalisten Deutschlands gehört hatte: Joseph Roth. Viele waren gekommen. Aber nur eine wurde von Weinkrämpfen geschüttelt: Andrea Manga Bell, verheiratet mit dem designierten König des Duala-Volkes in Kamerun, Mutter zweier Kinder, Redakteurin. Sie war Roths große Liebe, sein erotisches Ideal, Struktur seines Daseins, geistige Inspiration und unbezahlte Sekretärin. Die Schönheit aus gebildetem bürgerlichen Hause zog mit dem bald hoch verschuldeten Roth, den sie zugleich hässlich und unwiderstehlich fand, von Hotel zu Hotel. Konnte sie den Heimatlosen davor bewahren, seine Ängste und Zweifel in Alkohol zu ertränken? War sie, die nirgendwo- und überallhin gehörte, ihm eine Heimat? Die Geschichte dieser Liebe begann 1929 in einer Villa bei Berlin, als Joseph Roth sich in die gescheite Frau im quittengelben Badeanzug vernarrte und sie sich in ihn, den blauäugigen Schicksalserfinder mit den absurd schmalen Offiziershosen, den Juden aus einer Kleinstadt am äußersten Rand des österreichisch-ungarischen Reichs. Er war zärtlich und krankhaft eifersüchtig, wahrhaftig und verlogen, vergötterte und verleumdete sie. Und konnte ohne sie nicht leben. Diese Geschichte wurde noch nie erzählt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
12. Oktober 2023
Sprache
deutsch
Auflage
1
Seitenanzahl
301
Autor/Autorin
Lea Singer
Verlag/Hersteller
Originalsprache
deutsch
Produktart
gebunden
Gewicht
368 g
Größe (L/B/H)
192/119/30 mm
ISBN
9783311100508

Portrait

Lea Singer

Lea Singer, 1960 in München geboren, studierte Kunstgeschichte, Gesang, Musik- und Literaturwissenschaft. Mit ihren Romanen über historische Persönlichkeiten ist die promovierte Kunsthistorikerin ebenso erfolgreich wie mit ihren Sachbüchern, die sie als Eva Gesine Baur schreibt. Sie lebt in München und wurde mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis, dem Schwabinger Kunstpreis und dem Bodensee-Literaturpreis ausgezeichnet.

Pressestimmen

»Die Autorin Lea Singer [. . .] hat [. . .] mit Die Heilige des Trinkers der Gefa hrtin des Autors [Joseph Roth], ihm selbst und seinen literarischen Freunden ein zauberhaftes Denkmal gesetzt. « Herbert Wiesner / WELT am Sonntag

»Es ist das Verdienst Lea Singers, dass sie die Gefährtin Manga Bell aus dem Vergessen holt. [. . .] Singer erzählt einfühlsam [. . .] zwischen den Fakten erlaubt sich die Autorin eine intime Seelenschau. « Bernd Noack / Neue Zürcher Zeitung

»Lea Singer setzt ihr [Andrea Manga Bell] im Roman Die Heilige des Trinkers ein Denkmal. « Jutta Czeguhn / Süddeutsche Zeitung

»Lea Singer baut ihren Roman kunstvoll auf der Grundlage unzähliger literarischer und dokumentarischer Materialien auf. So reflektiert sie [. . .] nicht nur Historisches und Politisches, sondern auch Geschlechterrollen. « Franziska Hirsbrunner / SRF

»Lea Singer schreibt Romane für leidenschaftliche Leser. « Elke Heidenreich

»Lea Singer hat ein feinfühliges, sensibles und tiefgründiges Buch auf Basis wahrer Begebenheiten verfasst, das durch seine Stilistik und Sprache besticht[ ]. « Barbara Pfeiffer / Kulturbowle

»Singer holt auf wunderbare Weise ein Stu ck Literaturgeschichte aus der Vergessenheit. « Franz-Josef Burkhart / Die Rheinpfalz

»Singer lotet mit kongenialer Sprache die Liebe einer Frau zu einem verlorenen Mann aus. « Meike Dannenberg / BÜCHERmagazin

»Lea Singer erzählt an den Fakten entlang, entwirft ein dichtes Bild der zunächst noch faszinierenden, dann immer bedrohlicheren Zeiten. « Eva Pfister / Lesart Magazin

»Der Münchener Autorin gelingt es [. . .] Genie und Verzweiflung von Joseph Roth einzufangen und auch seine Werke [. . .] einzubauen. [. . .] Singer gelingt es, die Atmosphäre der Eifersüchteleien und der Verzweiflung einzufangen. « Volker Isfort / Münchener Abendzeitung

»Jetzt ist ihre Geschichte zu entdecken: Und mit ihr die Geschichte einer Frau, die sich behauptet gegen widrigste Umstände. « Niels Beintker / Bayern2

»Es ist Baurs Verdienst, an diese vergessene Liebe von Roth zu erinnern, allein weil ihre Biografie einzigartig ist. « Gerrit Bartels, Tagesspiegel

» Die Heilige des Trinkers ist eine Erzählung, die davon lebt, dass das Schwere und Tragische leichtfüßig berichtet wird. « zeitzeichen: Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft

»Lea Singer hat mit Die Heilige des Trinkers einen packenden historischen Roman geschrieben, die Geschichte des ungleichen Paares in den Jahren des Aufstiegs und der Machtergreifung des Nationalsozialismus. « Sibylle Elam / P. S.

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LovelyBooks-BewertungVon Meinbuecherregal am 22.04.2024
Abbruch
Von Johanna Berger am 13.11.2023

Eine starke Frau und das Rätsel der Liebe

Andrea Manga Bell (1902 1985) war die Heilige des Trinkers und berühmten Schriftstellers Joseph Roth, dessen Novelle Die Legende vom heiligen Trinker den Titel von Lea Singers Roman erklärt. Er beginnt und endet mit dem Besuch von A. (so wird sie im Buch genannt) am Grab ihres Geliebten auf einem Friedhof in Paris. Die Tochter einer weißen Hamburgerin und eines schwarz-kubanischen Musikers fällt wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Schönheit und ihres Witzes auf und ist in der Literaturszene im Berlin der dreißiger Jahre zu Hause. Das Geld für sich und ihre beiden Kinder verdient sie sich in der Redaktion einer Zeitschrift, bevor sie Roth kennen und lieben lernt. Diese Liebe allerdings bleibt ein Rätsel so übel, wie sie von dem notorischen Trinker behandelt wird. Wir erfahren viel über die Verfolgung der beiden vor der Machtübernahme der Nazis, den Treffen und Trinkrunden der Literaten im Romanischen Café. Dort tauchten seit Neuestem Unbekannte auf, die sich dünn machten, sobald das Licht der Aufmerksamkeit sich auf sie richtete. Später ist die Gefährdung sichtbarer, die Schlägertrupps ziehen durch die Stadt. "Habe schon mitgekriegt, was da draußen los ist. Glück gehabt, lieber Herr Roth, begrüßte der Portier seinen Dauergast. Ein Segen, was, dass Sie nicht aussehen wie ein Jude." A. kann ihre Hautfarbe nicht verstecken. Sie fliehen mit dem letzten Zug aus Berlin mit kleinem Gepäck ins Exil nach Paris und leben am Rande des Existenzminimums. Roth schnorrt sich Geld zusammen und schreibt, A. tippt und lektoriert seine Manuskripte und sorgt für einen halbwegs geregelten Alltag. Sie erträgt in ihrer Liebe die Launen des alkoholkranken Schriftstellers, das Nomadenleben in den Hotels und die Stammtischrunden Roths, wo sie oft abschätzig behandelt oder ignoriert wird. "Gab sie in Roths Runde etwas von sich, das zu scharf oder zu witzig war, um ignoriert zu werden, hieß es: wie Roth so richtig gesagt hat." Friseurbesuche A.s lehnt er ab, sie soll sich auch keinen Badeanzug kaufen, tanzen soll sie auch nicht. Roth ist unglaublich besitzergreifend und eifersüchtig. Um immer wieder Geld aufzutreiben, lügt er einen seiner Hauptgeldgeber, den wohlhabenden Stefan Zweig an, spricht von der "unsinnigen oder verheerenden Familienwirtschaft", die verhindere, dass er über die Runden komme. Damit sind A. und ihre Kinder gemeint. In Wirklichkeit ist sein Schnapskonsum schuld, der alle Verlagsvorschüsse und Honorare auffrisst. Irgendwann kann A. die Misere nicht mehr ertragen, die Streitereien häufen sich. Roth verlässt sie ohne ein Wort, verschwindet. Er verbreitet Gerüchte über sie, sie habe ihn verprügelt, habe ihn erschießen wollen. Als die Nazis in Paris einfallen, ist Roth längst tot, dem Alkohol zum Opfer gefallen. Lea Singer porträtiert A. als eine unglaublich starke Frau, die sich gegen viele Widrigkeiten wehren muss als Alleinerziehende, als Schwarze, als ausgenutzte Liebende eines zweifelhaften Genies. Das Schwere wird dabei mit Leichtigkeit erzählt.