Lisa Graf erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte von Rudolf Sprüngli, einem Jungen mit einem außergewöhnlichen Traum. Ruedi, 1816 geboren, wächst als Sohn eines Konditorgesellen in Zürich auf. Als seine Mutter schwer erkrankt, geht der zehnjährige Ruedi zum befreundeten Apotheker Flückiger, um dort Schokolade zu kaufen. Diese scheint seiner Mutter tatsächlich zu helfen und für den Jungen ist klar: Eines Tages möchte er selbst Schokolade herstellen und eine eigene Fabrik gründen.
Während der Vater weiter in der Konditorei Vogel arbeitet und schließlich deren Leitung übernimmt, träumt Ruedi von neuen Wegen. Auf seiner Wanderschaft nach der Ausbildung sammelt er Wissen bei Chocolatiers in anderen Regionen. Dieses Wissen soll die Grundlage für seinen großen Traum werden auch wenn sein Vater von der Idee, Geld in eine Schokoladenfabrik zu stecken, nichts hält.
Zwischen Handwerk, Leidenschaft und Familiensinn entfaltet Lisa Graf eine eindrucksvolle Geschichte über Mut, Zielstrebigkeit und die Anfänge eines später weltbekannten Namens. Besonders gelungen ist der klare, angenehm lesbare Stil. Auf ausufernde schweizerdeutsche Passagen wird weitgehend verzichtet, was das Lesen auch für Nichtschweizer leicht macht.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen auch wenn die Familie Lindt hier noch keine Rolle spielt. Diese wird vermutlich im zweiten Band hinzukommen, auf den ich schon sehr gespannt bin.
Fazit:
Ein gelungener Auftakt, der historische Fakten mit einer berührenden Lebensgeschichte verbindet und den Grundstein für eine süße Erfolgsgeschichte legt. Von mir gibt es dafür volle 5 Sterne.