Als Prinz North von Alciel bei einem Unfall mit seinem Flugzeug über die Welt unten abstürzt, kommt ihm Nimh zur Hilfe. Nimh glaubt fest daran, dass North der Lichtbringer aus der Prophezeiung sei, doch North ist skeptisch. Nimh, die eine Göttin ist, möchte alles tun, um ihr Volk zu retten und aus der Armut zu befreien. In ihrem Leben herrschen Magie und Glauben, doch North ist ganz anders, denn in seiner Welt steht Technik im Vordergrund. Doch er möchte nach Hause zurückkehren können und lässt sich auf einen Pakt mit Nimh ein. Das sich die beiden dabei näherkommen, war allerdings nicht geplant.Ich habe schon das ein oder andere Buch aus den Federn der Autorinnen Meagan Spooner und Amie Kaufman gelesen. Die beiden Autorinnen ergänzen sich einfach perfekt in ihrem Stil und schreiben absolut flüssig und mitreißend, dabei ist auch ihr Ideenreichtum fantastisch und man bekommt einfach mal eine etwas andere Geschichte.Mit The Other Side oft he Sky erschien der erste Band einer Dilogie in einer Neuauflage, Band 1 gab es 2022 bereits als Hardcover Ausführung, Band 2 wurde damals nicht mehr veröffentlicht. Warum diese Dilogie so ein wenig untergeht, kann ich tatsächlich nicht nachvollziehen, da ich sie einfach mal als etwas anderes empfunden habe.Das Worldbuilding habe ich als sehr gut durchdacht empfhunden. Die Welten, aus denen die Protagonisten stammen, können unterschiedlicher kaum sein. Während die schwenden Städte, North Heimat, nur so vor Technik strotzen und außer ein paar Vögeln keine Tiere existieren, stammt Nimh aus einer Welt voller Magie und da sie eine Göttin ist, ist sie natürlich im Glauben fest verankert.Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, das Tempo recht hochgehalten. Es gibt Geheimnisse und Bedrohungen und dadurch entstehen einige Plottwists.Ein zentrales Thema ist hier der Gegensatz zwischen Glauben und Technik, da die beiden Hauptcharaktere aus völlig unterschiedlichen Welten stammen, doch nach und nach beginnen sie, Verständnis für den jeweils anderen zu entwickeln.Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven von North und NImh, jeweils in der Ich-Form. Nimh ist als Göttin natürlich fest mit ihrem Glauben verankert, als Göttin wird sie von ihrem Volk verehrt, doch da sie keinen körperlichen Kontakt haben darf, ist sie auch einsam. Sie fühlt mit anderen mit und setzt sich für sie ein, dadurch wird sie hoch emotional.North ist aufgrund seiner Herkunft schon fast das Gegenteil. Er handelt rational und hadert mit dem Konflikt zwischen Glauben und Wissenschaft. Doch Nimh weckt in ihm die empathische Seite und North ändert sich.Die beiden fühlen sich voneinander angezogen, doch ihre Liebe ist eine Forbidden Love, da Nimh ihre Göttlichkeit bei Berührungen verlieren würde. Das hebt diese Story auf eine ganz andere Ebene und auch wenn die beiden Protagonisten noch sehr jung sind, haben sie extrem Tiefe.Mein Fazit: Wieder ein Buch, bei dem ich es schade finde, dass es nicht viel mehr Aufmerksamkeit erhält. Eine Mischung aus Fantasy und SciFi, eine ungewöhnliche Lovestory, die mal nicht so 0815 ist, tolle Charaktere und viel Spannung. Lest das Buch!