"Alchemy of Secrets" von Stephanie Garber, übersetzt von Diana Bürgel, führt die Lesenden in ein magisches Los Angeles, in dem die Protagonistin Holland zu Beginn der Geschichte erfährt, dass sie am nächsten Tag kurz vor Mitternacht sterben soll. Der einzige Ausweg scheint das alchemistische Herz zu sein und so beginnt eine Suche voller Rätsel, Mythen und dunkler Geheimnisse.
Holland folgt einer Spur, die ihr Vater - selbst Teil eines Mythos - für sie hinterlassen hat. Gerade diese Schatzsuche und die Verknüpfung mit Legenden haben mir besonders gut gefallen, denn vieles ist geheimnisvoller und relevanter, als anfänglich geglaubt wird.
Begleitet wird Holland auf ihrer Suche mal von Gabriel, mal von Adam - zwei Figuren, deren undurchsichtige Motive für zusätzliche Spannung sorgen. Allerdings konnte ich die romantische Anziehung, die Holland ihnen gegenüber verspürt hat, kaum nachvollziehen. Die gesamte Handlung spielt innerhalb von etwa eineinhalb Tagen und dadurch wirkte der Romance-Anteil für mich eher aufgesetzt. Ein stärker auf Vertrauen basierendes Verhältnis hätte die Geschichte glaubwürdiger gemacht. Auch mit Holland als Figur konnte ich aufgrund der kurzen Zeitspanne und ihrer stellenweise recht naiven Entscheidungen keine starke Bindung aufbauen.
Stephanie Garbers gewohnt magischer Schreibstil, die vielen kleinen Hinweise und die Puzzlestücke, die sich langsam zu einem größeren Bild zusammensetzt, haben mich dennoch gut unterhalten. Am Ende blieben für meinen Geschmack jedoch zu viele Fragen offen, selbst wenn die eigentliche Auflösung ganz gelungen ist. Zwar werden diese Fragen sicherlich in den weiteren Bänden aufgegriffen, allerdings habe ich so nach Beendigung des ersten Bandes nicht wirklich das Gefühl, die Geschichte als Ganzes erfasst zu haben.
Insgesamt ist "Alchemy of Secrets" ein atmosphärischer und spannender Auftakt, der jedoch durch einige unbeantwortete Fragen und schwer greifbare Figuren für mich etwas an Stärke verloren hat.