¿ Tolle Idee, auffällige Optik, aber viel zu schwache Story und Protagonisten. Emotional laut, erzählerisch leise. 3 von 5 Sternen.
Meine Eindrücke & GefühleIch habe Lore Olympus mit viel Neugier gelesen - vor allem, weil ich nach den "Hades & Persephone"-Romanen von Scarlett St. Clare Lust auf eine neue Interpretation der griechischen Mythologie hatte. Doch schon nach den ersten Kapiteln merkte ich, dass mich viele Elemente eher frustrierten. Die Geschichte zieht sich oft, verliert sich in Nebenhandlungen (Eros und Psyche, Hades' Kindheit) und führt unzählige Figuren ein, die Spannung aufbauen sollen, aber selten wirklich etwas voranbringen (Artemis, Hermes, Hera).Vieles wirkte überdramatisch, als müsse jede Emotion noch intensiver, jeder Schmerz noch größer sein. Dadurch fiel es mir schwer, mitzufühlen - zu oft wirkte das alles auf mich eher künstlich als emotional echt. Das Artwork fand ich anfangs beeindruckend, doch irgendwann ermüdend: zu viel Pink, zu viele große Kulleraugen. Ich bin sicher nicht gegen verspielte Designs, aber es braucht mehr Tiefe, um mich visuell wie erzählerisch zu fesseln.Meine HighlightsArtwork & Farbgestaltung: Die Illustrationen sind anfangs wirklich stark - die Farbpalette, die Panels, die Lichtakzente erzeugen Atmosphäre.Moderne Mythologie: Altbekannte Figuren in eine moderne Welt mit Smartphones, Mode und Social Media zu setzen, ist grundsätzlich reizvoll.Emotionale Themen: Themen wie Trauma, Machtmissbrauch und Heilung werden offen angesprochen, was der Geschichte Relevanz und Gewicht gibt.Slow Burn & Romantik: Die Beziehung zwischen Hades und Persephone baut sich langsam auf - mit einigen schönen, leisen Momenten.Was für mich schwächer warTempo & Handlung: Viele Episoden wirken wie Füllmaterial. Über weite Strecken passiert wenig, und manche Nebenhandlungen nehmen zu viel Raum ein.Charakterentwicklung: Persephone bleibt oft passiv und naiv, während andere Figuren blass oder austauschbar wirken.Überdramatisierung: Emotionen werden ständig hochgeschraubt und dann abrupt gedämpft - das wirkte auf mich eher ermüdend als packend.Tropes & Vorhersehbarkeit: Viele Wendungen folgen bekannten Mustern, Überraschungen bleiben aus.Artwork: die Pasteltöne langweilen irgendwann, manchmal sind nur 2-3 Panel auf einer Seite, der Rest bleibt weiß. Das ist in Summe eine schlechtes Preis-Leistung-Verhältnis. Trotz über 200 Seiten war ich in weniger als 1 Stunde fertig.Ende: Das Finale hat mich eher ratlos als zufrieden zurückgelassen.EmpfehlungLore Olympus lohnt sich für Leserinnen und Leser, die visuell beeindruckende Werke schätzen und Lust auf eine moderne, emotionale Interpretation der griechischen Mythologie haben.Wenn du aber klare Handlungsbögen, eine starke Hauptfigur und weniger Drama suchst, wirst du hier vermutlich nicht glücklich. Für mich war's ein schöner Versuch mit guten Ansätzen, aber zu unausgewogen, um wirklich zu begeistern