Berliner High Society und Machtkämpfe Mitte der 1970er Jahre, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Toll und spannend zu lesen.
Inhalt siehe Klappentext.Ich kenne von Caren Benedikt bereits die Reihe des "Grand Hotels", der Schreibstil der Autorin gefällt mir. "Club Paradies" spielt Mitte der 1970er Jahre in Berlin, fiktive Schauplätze werden geschickt mit realen Orten verbunden, Figuren aus dem Buch sind an tatsächliche Personen angelehnt und auch einige Handlungen in dieser Zeit sind wirklich so gewesen. Es lohnt sich, unbedingt das Nachwort zu lesen, hier hat die Autorin sehr aufschlussreich beschrieben, wie sie zu dieser Romanidee kam und warum nun dieses Werk daraus geworden ist (die Leseprobe zu Band 2 macht ebenfalls Appetit auf mehr...).Als "Kind der späten 1970er Jahre" ist alles, was damals passierte, die Studentenstreiks, die RAF, für mich Geschichte, die man in der Schule nicht lernt. Umso interessanter und spannender, nun in diesem Gesellschaftsroman darüber zu lesen und einen Blick hinter die Kulissen der Schönen und Reichen (oder sind es nur die Reichen und Erfolgreichen (Männer), die von ihren schönen Frauen unterstützt und ausgehalten werden?). Wie kann man, egal, ob Mann oder Frau, solch ein Leben führen, immer mehr, mehr, mehr haben wollen, ohne Rücksicht auf Verlust, ohne Rücksicht auf andere, immer nur den eigenen Erfolg vor Augen. Ein Scheitern wird nicht akzeptiert, wer nicht spurt, wird mit Geld abgefunden oder ruhig gestellt, es wird einfach vor Nichts zurückgeschreckt - man kann es sich ja leisten. Der schöne Schein, der "Glanz der Macht" - war wäre man "ohne"? Ein armer Schlucker, ein bedauernswertes Individuum.Es hat mir Freude bereitet, dieses Buch zu lesen, es liest sich so flüssig und 510 Seiten sind schnell vorbei. Von mir bekommt der erste Teil vom "Club Paradies" 5 Sterne mit Leseempfehlung und ich freue mich auf die Fortsetzung.