Das größte Problem hier war wirklich die Länge. 100 Seiten weniger hätten nicht geschadet. Es ging eigentlich direkt zu Beginn schon los. Der Einstieg zog sich enorm, bis es zum ersten Mal wirklich spannend wurde. Doch der spannende Teil war dann auch wirklich spannend, das muss man ihm lassen. Das beschränkte sich allerdings auf den Mittelteil. Man muss kein Krimifan sein, um relativ schnell zu erahnen, worauf das Ganze hinausläuft. Dafür bietet das Buch auch genügend Hinweise. Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass man versucht, den "Plottwist" zu verschleiern. Find ich auch besser, als das Offensichtliche hinauszuzögern. Allerdings war es dadurch auf den letzten 100 Seiten auch dahin mit der Spannung. Es hat sich wirklich so angefühlt, als würde man gar nicht mehr ans Ziel kommen. Da hätte man sich einige Kapitel fast schon komplett sparen können.Die Grundidee ist dennoch gut und der Schreibstil sorgte auch dafür, dass man trotz der Schwächen dranblieb. Es war unterhaltend und leicht geschrieben.Mir hat auch die Darstellung chronischer Krankheiten gefallen. Man hat gemerkt, dass sich die Autorin da umfassend informiert hat. Robyns Zustand wurde nicht als Superpower dargestellt oder für die extra Portion Dramatik missbraucht, sondern als das dargestellt, was es ist: Eine Einschränkung im alltäglichen Leben, die es beinahe unmöglich macht, Teil der Gesellschaft zu sein. Es wurde deutlich, welche Hürden im Alltag bestehen. Ich mochte diese Repräsentation, weil ein Großteil der Gesellschaft dafür immer noch großes Unverständnis zeigt. Der Abschluss hat mir auch gut gefallen. Er rundet alles ab und lässt einen nicht mit Fragezeichen zurück.