Ich hatte zunächst NOVEMBER als Hörbuch gehört und war von Heuvelt sofort angetan. Also ging es weiter mit seinem ersten Bestseller HEX (einen Beitrag dazu findet ihr hier auch) - krass!Und nun also ECHO, der dritte Roman von dem Autoren, der als niederländischer Stephen King gehandelt wird - wobei ihm das fast nicht gerecht wird; denn ich finde, solche Aussagen vermitteln leicht den Beigeschmack einer Kopie. Und die findet man hier nicht vor! Heuvelt erzählt seine eigenen Geschichten und ja, wer den schaurigen Teil der King-Werke mag, der wird auch Heuvelt mögen!Worum geht es in ECHO nun?Nick geht mit einem Bergsteigerkumpel Augustin in die Schweizer Berge. Und als sie so auf einem Gipfel sitzen, schauen sie zu einem anderen Berg hinüber, dem Maudit. Beide sind sofort angetan von diesem und schmeißen sämtliche Pläne über den Haufen, die sie hatten. Sie MÜSSEN auf diesen Berg. Doch es findet sich nirgends eine Tourenbeschreibung, der Berg wird als langweilig, die Tour dorthin als öde dargestellt.Doch sie gehen trotzdem und besteigen den Maudit ganz oldschool, ohne Beschreibungen anderer ohne wirkliche topographische Kenntnis der Gegend.Doch dann geschieht etwas schreckliches, Augustin stirbt und Nick kommt schwer verletzt, im Gesicht entstellt und vor allem verändert vom Berg - und um ihn herum geschehen schaurige Dinge, sterben Menschen. Sam, der Lebenspartner von Nick läuft zunächst davon, kann mit dem neuen Nick nicht leben. Doch dann kehrt er zurück und versucht Nick zu helfen. Er selbst ist eigentlich ein Bergehasser, denn er hat in seiner Kindheit ein traumatisches Erlebnis in einer Berghütte gehabt.Doch er findet heraus, dass es der Berg gewesen sein muss, der seinen Freund verändert hat. Also entschließt er sich, mit Nick in die Schweiz zurückzukehren. Dort, am Fuße des Maudits befindet sich ein Dorf, deren Bewohner sehr seltsam auf Nick reagieren; zudem halten sie sich Alpendohlen in Käfigen in und an ihren Häusern - und mit diesen Vögeln stimmt etwas ganz und gar nicht. Irgendetwas verbindet den Berg, die Vögel und Nick - und auch die Toten.Mehr möchte ich nicht verraten. Doch soviel: Wer subtilen Horror mag und dazu eine gut ausgebaute Story, die einem die Gänsehaut nur so über den Körper schießt, der sollte zu diesem Buch greifen. Hier wird wirklich jeder fündig, der Bücher liebt, die übersinnliches mit alten Traditionen und einer frischen Geschichte verbinden. Zwischendurch darf auch mal geschmunzelt werden, doch zumeist sitzt man mit offenem Mund da und will wissen, wie es weitergeht. Über 700 Seiten subtiler und offensichtlicher Horror. Schon nach dem ersten Kapitel stehen die Nackenhaare aufrecht. Und es ist keine Seite zu lang - hier sogar mein einziger Kritikpunkt: Das Ende kam dann etwas sehr plötzlich.