Horrorroman vom Meister mit subtilem Grauen
Jamie wächst bei seiner Mutter auf, seinen Vater hat er nie kennengelernt. Eines Tages stellt er fest, dass er tote Menschen sehen kann - und sogar mit ihnen sprechen. Nachdem er von der gerade gestorbenen Nachbarin erfährt, wo diese ihre wertvollen Ringe kurz vor ihrem Tod hingelegt hat, glaubt sie ihm und er muss ihr versprechen, niemals darüber mit jemand anderem zu reden. Doch alles kommt anders, als Jamies Mutter nach der Wirtschaftskrise 2008 in finanzielle Probleme gerät. Sie verliert ihr Vermögen und sie müssen aus der palastartigen Wohnung in New York ausziehen. Jamies Mutter leitet eine Literaturagentur und hält sich und ihren Sohn über Wasser, bis ihr bester Autor stirbt, bevor er sein letztes Werk vollenden kann. Und nun muss Jamie seine Gabe oder seinen Fluch nutzen, was eine Kette von Vorgängen in Gang setzt, die das Buch zu einem Horrorroman machen werden. Ja, es ist ein Stephen King Buch, da bekommt man, was man erwartet. Wir lesen aus Jamies Sicht und wir befinden uns in den 2000er Jahren - anders als bei Kings frühen Werken. Jamie hat also ein Handy und redet wie es die heutigen Teenager tun. Das hat mir sehr gut gefallen und das Buch auch absolut modern gemacht. Auch mochte ich die Anspielung(en) auf andere Klassiker wie das Ritual von Chüd, das Fans aus dem Roman ES kennen. Das Grauen in dem Buch schleicht sich gewohnt langsam an und der Thriller endet mit einem furiosen Finale und einem für mich unerwarteten Twist ganz am Schluss! Alle Fäden werden zusammengeführt und alles, was Jamie andeutet, aufgeklärt. Ich bin nach dem Lesen absolut zufrieden und vergebe eine klare Lesempfehlung!