Drei verschiedene Spezies von Richtern gibt es: die Idealisten, die für Gerechtigkeit sorgen wollen, dann die, die einen gut bezahlten Job mit angenehmen Arbeitszeiten suchen und die, die auf der Jagd nach Titeln und Karriere sind. Während letztere die schlimmsten sind, kann man leider die erste Gruppe als die dümmste bezeichnen. Irgendwann werden sie von den Mühlen der Bürokratie und dem Einfluss von außen desillusioniert. So auch Siggi Buckmann, auch er gehörte zur ersten Gruppe, macht jetzt als alter Hase aber nur noch Dienst nach Vorschrift, grundsätzlich jedenfalls. Denn als der Tod eines alten Bekannten droht ungesühnt zu bleiben, weckt das wieder seinen Sinn für Gerechtigkeit und er beginnt, seine Kenntnisse der Justiz dafür einzusetzen. Aber Gerechtigkeit und Recht sind leider nicht immer unmittelbar miteinander verknüpft . . .
Ein wunderbares Buch, in dem der Autor und Richter Thorsten Schleif uns hinter die Kulissen der Justiz blicken lässt. Beim Lesen hofft man oft, dass er die Situation an den Gerichten hoffentlich etwas überspitzt darstellt, denn sonst kann es einem wirklich Angst und Bange werden.
Seine Figur des Richters Siggi Buckmann ist jedenfalls ein Richter, wie ich ihn mir wünsche: Recht sprechend aber auch der Gerechtigkeit zu dienen und dabei den Druck von oben ignorierend. Denn sooooo unabhängig ist unsere Justiz ja leider doch nicht . . .
Eine meine Lieblingsfiguren ist der enge Berater von Siggi: Grisu. Grisu ist ein Main-Coon Kater und wie er im Buch dargestellt wird zeugt davon, dass der Autor sich nicht nur in der Justiz sondern auch mit Katzen sehr gut auskennt.
Ich werde auf alle Fälle den Weg von Richter Siggi Buckmann weiter verfolgen!